TAUNUSREITER's GÄSTEBUCH
1 19.Februar 2015

Guten Tag,
ich bin durch ihre Internetseite auf Sie aufmerksam geworden.
Im Sommer möchte ich gerne mit meinem Pferd eine lange Sterecke, eine Etappe des Jakobswegs von etwa 1.000km, am Stück wandern und habe mir dafür 3 Monate Zeit genommen.
Jetzt wollte ich Sie fragen, ob Sie Erfahrungen einer Reise von dieser länge haben?
Was mir momentan am meisten Sorgen macht, ist die Tatsache, dass mein Pferd die ganze Zeit alleine sein wird und ich nicht weiß ob sie das als Herdentier verkraftet. Jetzt steht sie in Offenstallhaltung in einer kleinen Herde.
Wie macht man das bei Wanderritten dieser länge? Sollte ich ein 2. Pferd mitnehmen? Dazu muss ich sagen, dass ich die Möglichkeit habe von einer Bekannten das Pferd zu übernehmen. Es steht mit meinem auf einer Koppel und die beiden kennen sich gut und mögen sich auch sehr gerne.
Würde es die Sache vereinfachen, oder nur unnötig verkomplizieren?
Vielen Dank
liebe Grüße
Marlene Mink

Antwort:
Hallo Marlene,
mein längster Ritt an einem Stück waren rd. 850km in 3 Wochen. Mit einem Isländer der auch ansonsten immer in einer großen Gruppe stand.
Mit diesem habe alle meine langen Ritte alleine gemacht und nie festgestellt dass er unterwegs an fremden Pferden geklebt hätte.
Er hat sich im Gegenteil besonders eng mir angeschlossen.
So habe ich das auch mit allen nachfolgenden Pferden erlebt.
Einen Ritt dieser Länge wird man sowieso wohl nur machen, wenn man eine enge, persönliche Beziehung zu seinem Pferd hat (ein zweites ist hierbei nicht nützlich).
Und auch keine Probleme sieht dieses zum (weiter-)gehen zu "motivieren".
Ich würde davon abraten ein 2. Pferd mitzunehmen, außer:
- man kennt es so gut wie das erste (=Besitzer), und
- man will länger reiten, als es mit einem bepackten Pferd unter optimalen Bedingungen möglich ist (also beispielsweise die Pferde abwechselnd reiten, oder als Reit- und Packpferd). Die damit zusätzlich gewonnene Leistungsfähigkeit ist jedoch gering und wird meist überschätzt.
Oder man meint, mit mehreren Pferden reiten zu müssen, weil man befürchtet dass das eine nicht kräftig genug ist.
Mit meinem Isländer konnte ich zwar auch pro Tag rd.45km gehen, aber nur in langsamen Tempo. Ich habe die Berge auch bergauf geführt. Mit drei Isländern, abwechselnd geritten, hätte ich das vielleicht nicht gemusst und 50-55km pro Tag geschafft.
Auf einem Ritt mit Reit- und Packpferd habe ich einmal erlebt dass mein Packpferd eifersüchtig wurde und sich als Packpferd zurückgesetzt gefühlt hat. Ich dachte es würde ihr leichter fallen 30kg Gepäck zu tragen als den Reiter. Es war umgekehrt. Sie begann irgendwann das Bepacktwerden zu hassen und sich dem zu widersetzen. Seitdem bin ich immer die Pferde abwechselnd mit voller Bepackung geritten (Sättel gewechselt). Das geht aber nur bei sehr ähnlichen Pferdetypen/ Sattellagen.
Eine Strecke von 1000km in 3 Monaten (durchschnittlich 11km/Tag) ist auch problemlos mit 1 Pferd möglich.
Bei zwei Pferden hat man immer doppeltes Risiko. Oder eher noch höher, denn die Pferde können sich auch gegenseitig verletzen.
Zwei Pferde machen unterwegs erheblich mehr Arbeit als eins, verzögern jeden Aufbruch, und vermindern die Zeit die man "für sich" hat. - Den Jakobsweg zu gehen, hat für die meisten Leute ja auch einen kontemplativen Aspekt (für mich hat ihn auch die Wanderreiterei an sich)
Außerdem wird der Ritt durch die Unterbringung/Futter für das 2. Pferd auch teurer.
Bei einem Ritt in stärker bevölkerten Regionen oder auf dich begangenen Wanderwegen (Jakobsweg) ist mit mehr Problemen zu rechnen und man ist gezwungen aus Rücksicht gegen die Fußgänger langsamer zu reiten.
Auf einem Ritt dieser Länge ist davon auszugehen, dass sämtliche Dinge, die schiefgehen können, irgendwann auch mal eintreten.
 
Mit Reitergruß, Der Taunusreiter - Frank
 
Rückantwort:
Hallo Frank,
vielen vielen dank für deine ausführliche Antwort!
Das hilft mir wirklich sehr weiter!
Im Grunde habe ich mir schon gedacht, dass ein 2. Pferd sehr viel mehr Arbeit und Verantwortung bedeutet- Ganz sicher war ich aber nicht. Jetzt kann ich ruhigen Gewissens mit meiner Stute alleine los ziehen...
Du hast geschrieben, dass man als Wanderreiter rund 45 km am Tag schafft. Da ich ja laufen werde werde ich sicher langsamer sein. Wie viel schafft man denn am Tag im Schritt? Hab ich mit 10-15km pro Tag zu wenig gerechnet?
Du schreibst außerdem, dass der Jakobsweg eher nicht zu empfehlen ist. Lese ich das richtig zwischen den Zeilen?
Ich habe bis jetzt den Jakobsweg nur desshalb in erwägung gezogen, da er sicherlich gut gekennzeichnet und auch schön zu laufen ist. Also mit wenigen Asphaltierten Wegen etc. Stimmt das so nicht? Empfielst du mir eher mit einer Wanderkarte in kleinem Maßstab los zu ziehen?
Und eine letzte Frage habe ich noch. Was hast du für erfahrungen gemacht mit dem Biwakieren wie du es nennst? Kann ich mich mehr oder weniger darauf verlassen immer einen netten Bauern zu finden der mich auf seiner wiese schlafen lässt? Oder juckt das im großen und ganzen niemand wenn da jemand irgendwo zeltet? Jeden Abend in eine Pension zu ziehen ist bei einer Tour von dieser länge ja viel zu teuer! Was kostet so etwas eigentlich im schnitt? Eine Nacht für Pferd und Reiter?
 
Vielen lieben Dank!
Marlene

Antwort Nr.2:
Hallo Marlene,

wieviel man im Schritt schafft wenn man viel läuft, hängt vom Gelände ab und wie sportlich und trainiert man selber ist.
Du solltest das nochmal intensiv auf Tagesritten, unter ähnlichen wie Wanderrittbedingungen, für Euch ausprobieren. Damit erwirbst Du Dir auch ein Gefühl dafür, was Ihr am Tag schaffen könnt.. oder wollt.
Nach meiner Erfahrung ist es immer sinnvoll, ein konkretes Ziel und eine konkret ausgearbeitete Strecke zu haben, auch wenn man hiervon oft abweichen wird. Den kürzesten Weg zu nehmen ist selten empfehlenswert.
Der Jakobsweg ist n.m.W. eher ein Wegenetz mit einem konkreten Zielort als ein wirklicher Weg (außer das letzte Stück in Spanien). Mir ist das Bohei, das in den letzten Jahren um diese Pilgertour gemacht wird, auch von gänzlich Ungläubigen, oder Leuten die noch nie gewandert sind, die gar nicht zu wissen scheinen dass es auch andere Wanderwege gibt, oder es nicht "cool" genug finden auf diesen zu wandern, schon immer ein wenig suspekt.
Es gibt sehr viele Fernwanderwege in Deutschland die durch schöne Gebiete führen und deren Markierung seit über einem Jahrhundert durch Wanderclubs und Gebirgsvereine betreut werden, bei den Jakobswegen ist das wohl nicht der Fall. "Schön zu laufen" ist er wohl auch nicht unbedingt, da er primär nicht des Landschafts- und Naturerlebnis wegen angelegt oder begangen wurde, also des "Genusses" wegen, sondern im Gegenteil um Buße zu tun. Schlechte Wege hat aber in erster Linie das Pferd zu büßen (und was kann das dafür?). Nach dem was ich gehört hat er auch in Spanien sehr viel Asphalt.
Bezüglich der Biwaks habe ich was auf Wanderreiten in Deutschland, Teil 3 geschrieben. Zu erkennen ob ein Wiesenstück noch landwirtschaftlich genutzt wird erfordert einen geschulten Blick. Das eigene Pferd muss sich ebenfalls zu "benehmen" wissen und z.B. nicht anfangen Löcher zu graben. Die Naturschutzgebiete nehmen überall zu, in diesen ist reiten, übernachten, offenes Feuer etc. in der Regel alles verboten. Das wichtigste ist immer, dass keine befestigten Wege direkt vorbeiführen, dann hat man i.d.R. auch seine Ruhe. Und den Platz immer genauso verlassen wie man ihn angetroffen hat, wenn möglich noch besser, alte Pfadfinderregel.
Ich bin im letzten Jahr an den Hängen des Mitelrheins an einer alten Obstbaumwiese vorbeigeritten auf der ich 1993 mal meine Pferde für eine Nacht am Laufseil angebunden hab. Die Wiese war jetzt komplett zugewachsen und als solche nicht mehr zu erkennen, wenn man es nicht wusste.
Die Kosten der Wanderreitunterkünfte liegen wohl bei durchschnittlich 50 Eur je Nacht für Pferd und Reiter. Dafür konnte man früher eine Woche reiten. Man kann aber immer noch bei Bauern fragen, und wird da oft günstiger unterkommen, und vor allem haben diese in der Regel auch mehr Platz und Wiesen als die Pferdebesitzer. Es gibt allerdings nicht mehr viele, die noch Erfahrung mit Pferden haben oder überhaupt über Nacht aufnehmen. Ich kenne Reiterhöfe in der Nähe, die als "Wanderreitstationen" inserieren, und wo die Gastpferde nach einem langen Tagesritt auf eine bis zum Erdboden abgefressene Steppe geschickt werden, während die eigenen unbewegten Zuchtpferde bis zum Bauche im hohen Gras stehen.

Mit Reitergruß
Der Taunusreiter


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Dienstag, 14.Januar 2014
Sehr geehrter Herr Mechelhoff,

die Bürgerinitiaitve Gegenwind Husarenhof aus Ingersheim im Landkreis Ludwigsburg (BW), ist seit nunmehr 4 Jahren in Sachen Windkraft im Netz.
Zwischenzeitlich hat sich unsere Besucherzahl auf über 10.000 Zugriffe pro Monat erhöht.

Wie bekannt, verstärkte sich in den letzten Monaten der Widerstand gegen Windparkplanungen (besonders im Wald) nicht nur bei uns, sondern auch in Hessen und in Rheinland-Pfalz und nicht zuletzt aktuell auch verstärkt in Bayern. Wir haben auch in jedem Bundesland Verbindungen zu einzelnen Organisationen und tauschen uns aus.

Bei unseren Recherchen sind wir nun am Wochenende auf Ihre Homepage aufmerksam geworden.
Ihre dort aufgeführten Informationen sind auch für uns sehr hilfreich, insbesondere die Fotos sind sehr
beeindruckend und daher möchten wir Sie fragen, ob wir Bilder der Seite http://taunusreiter.de/Pol_Windraeder.html oder weiteren Seiten, auf unserer Homepage zu unseren zukünftigen Beiträgen mit verwenden und einstellen dürfen.

Eine Nennung der Quelle ist natürlich selbstverständlich, bei Zustimmung dürfen Sie uns gerne diesbezüglich eine Vorgabe machen.

Gerne beantworten wir vor einer Entscheidung Ihrerseits noch eventuell aufkommende Fragen
und verbleiben hiermit mit herzlichen Grüßen aus Ingersheim

BI Gegenwind Husarenhof
i.A. Thomas Schöller





Name:
Peter Rellstab/J. Mohr 
Datum: Fr 13 Apr 2012 16:24:40 CEST
Betreff: Beitrag zur Pferdesteuer
 

Hallo,

durch meine Recherchen in Sachen Pferdesteuer bin ich eben auf Ihren Beitrag gestoßen und kann mich diesem nur anschließen. Die Pferdesteuer wäre ein Katastrophe für die gesamte Pferdewirtschaft!
Im übrigen gefällt uns Ihre Homepage sehr gut, da sie mit viel Info aufwarten kann.
Wir wollen uns hier nicht verabschieden, ohne unseren Hufabdruck hinterlassen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

P.Rellstab u. J. Mohr
www.volcanohillranch.de





Name:
Jeannine Ludwig 
Datum: Di 10 Jul 2012 11:28:32 CEST
Betreff: Ligeira
 

Das gedicht ist wunderschön...
Die Hommage an Ligeira hat mich zum Weinen gebracht.





Name:
Veronika
Datum: Mi 15 Aug 2012 14:28:05 CEST
Betreff: Danke
 

Hallöchen,
tolle Seite. Informativ und aktuell.

Danke und liebe Grüße
Veronika





Name:
Ruth JUSSEN 
Datum: Mi 12 Sep 2012 12:45:22 CEST
Betreff: Argument gg neues Waldgesetz
 

Hallo Frank,
ich reite nur noch gelegentlich (meist in der Eifel), bin aber eine grosse Pferdefreundin u moechte Ihnen deshalb ein weiteres Argument liefern gg das neue Gesetz:

Ich habe vor einigen Jahren den niederlaendischen Nationalpark Hoge Veluwe (www.hogeveluwe.nl) besucht u dort kurz mit Reitern gesprochen.
Sie haben mir erzaehlt, dass sie sich am Anfang streng an die Reitwege im Nationalpark (also kein einfacher 'normaler' Wald) halten mussten.
Es wurde dann jedoch festgestellt, das Pflanzen auf den Reitwegen BESSER wuchsen als anderswo im Wald.
Deshalb duerfen sie jetzt ueberall reiten, wo sie wollen - und das im Nationalpark!

Die Info ist - wie gesagt - nicht ganz taufrisch u das Gespraech war auch ziemlich kurz.
Aber m.E. koennte es sich lohnen, Kontakt mit den Reitern im Hoge Veluwe zu suchen.
Ich kann Ihnen leider keinen Namen nennen. Wenn ich mich recht erinnere, war die kleine Gruppe mit Westernsaetteln unterwegs (und Quarterhorses?).
(und sprach Deutsch :-)

Herzliche Gruesse u viel Erfolg!!!!
Ruth Jussen





Name:
hans-peter recktenwald 
Datum: Fr 14 Sep 2012 09:25:02 CEST
Betreff: Ligeira
 

Was für ein Pferd!
So eine Stute, die wiß was sie will, ist ein unbezahlbarer Schatz.
Meine hat mich Ähnliches gelehrt.
Es ist schön, so eine wundervolle Geschichte lesen zu können.

-P-





Name:
Brigitte Benz
Datum: Mi 17 Okt 2012 01:55:02 CEST
Betreff: Alex
 

Wie schoen von Alex zu lesen... Niki (Alex's Bruder)ist auch oft in meinen Gedanken ...es ist wunderbar die Erinnerungen an den "Graef" und alles wie es damals war....schoen das wir das erleben durften
Herz-lichst..

Brigitte





Name:
M.aren D.iehl
Datum: Di 08 Jan 2013 08:26:19 CET
Betreff: Langer Hals
 

Hallo Frank,
für´s Distanzreiten stimme ich dir absolut zu. Beim Reiten auf Bierdeckeln ist es wie beim Tanzen: wenn der Körper gut trainiert und geschmeidig ist und ich Freude an der Bewegung habe (und ausreichende motorische Kontrolle), kann ich tolle Sachen machen - aber mit diesen Bewegungen würde ich nie Wandern oder Laufen gehen.
;)


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Name:
Eva Rauschmair
Datum: Fr 15 Mär 2013 07:17:16 CET
Betreff: Ligeira und Reitlehrer Pferd
 

Hallo Frank

ich hab mit viel Spaß und Spannung Deine Seiten zu Ligeira gelesen. Weil ich auch eine etwas ungewöhnliche Stute habe (oder vielleicht ist es ja garnicht ungewöhnlich sondern nur bei manchen Pferden einfach deutlicher zu spüren) hat Dein Bericht mir richtig Mut gemacht auch weiterhin viel auf mein Pferd zu hören und dazuzulernen statt alles "richtig" zu machen - nach wessen Lehren auch immer. Lehrer Pferd kann so schlecht nicht sein.
Bin gespannt wie es bei mir läuft ....immer wieder mal mach ich Fehler und bin auch fast gerührt wenn ich merke dass meine Kleine es mir nicht lange nachträgt.
Jedenfalls waren Deine Erfahrungen für mich richtig nützlich.
Viel Glück weiterhin
Eva


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Name:
Jana Hild 
Datum: So 26 Mai 2013 21:29:23 CEST
Betreff: wanderritt von frankfurt nach berlin
 

hallo, mein vorhaben ist es, diesen juli von frankfurt nach berlin zu reiten ( in den sommerferien)
das wird ungefähr 3-4 wochen dauern. da ich noch keine mitreiter gefunden habe, versuche ich es einmal auf diesem weg.
vllt hat ja jmd lust mich einen teil der strecke zu begleiten,
ich habe ein zelt dabei und keine festen quatiere geplant.
(...)
lg jana

 
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