Westfaelischer Reiter
TAUNUSREITER
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NEU Juni 2015
/ Aktualisiert Jan. 2016

Kartographie im 19. Jahrhundert - Von der Generalstabskarte zur "Karte des Deutschen Reiches"

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts machten die Heere Napoleons das heutige Gebiet Deutschlands mit seinen Kleinstaaten und Königreichen unsicher. Die Artillerie zeigte sich neuerdings als so schlagkräftige Waffe, dass die alten, noch aus dem Mittelalter stammenden Stadtbefestigungen völlig wertlos wurden. Was nicht nur an den Kanonen lag: Die neuen französischen Offiziere konnten rechnen, um diese Waffen zu bedienen und die Flugbahnen ihrer Geschosse vorauszuberechnen.  Der deutsche Offizier hatte von derlei Dingen keine Ahnung. Die Heere der Französischen Republik erwiesen sich vom Know-How her schlachtentscheidend überlegen, und deutsche Heere mussten gegen Napoleon eine Reihe bitterer Niederlagen einstecken. - Obwohl der Wiener Kongreß gebietsmäßig den Status Quo festschrieb, war, wenn nichts geschah, höchst zweifelhaft ob die linksrheinischen Gebiete gehalten werden konnten.  Das war nach den Befreiungskriegen der Generalität zumindest in Preußen klar.
Wenn heute Hunsrück, Eifel und Moselland noch deutsch sind anstatt französisch, liegt dies zum größten Teil daran, dass das deutsche Militär seinen Know-How-Nachteil gegen die Franzosen in den Jahren von 1815-1865 komplett aufholte, und seine Offiziere gleichfalls studieren liess, wozu auch Fremdsprachenkenntnisse gehörten.  Dazu gehörte neben der Artillerie (die damals nicht die "feinste" aber ganz sicher die klügste Waffengattung war) in erster Linie die Kartographie, der Chausseebau, und (gegen Ende des Betrachtungszeitraums ab ca. 1855) das Eisenbahnwesen mit seinen ganz neuen Möglichkeiten zum schnellen Transport von Heeren, Ausrüstungsmaterial und Nachschub, was sich erstmals in den Kriegen um 1865 bewies, und die Telegraphie zur schnellen Nachrichtenübermittlung.
Eine führende Position für die Modernisierung Deutschlands in diesen Belangen nahm hierbei der Staat Preußen ein, der sich die vielen Kleinstaaten in diesem Zeitraum administrativ und militärisch einverleibte.  Preußen baute binnen 5 -10 Jahren in den Hessischen Kleinstaaten mehr Straßen (und in besserer Qualität und mit ingenieursmäßiger Planung) als in den 100 oder vielleicht sogar 1000 Jahren zuvor entstanden waren, und kurbelte damit auch Wirtschaft und Auskommen der armen Landbevölkerung (die sich im Straßenbau verdingen konnten) ungemein an.  Die Preußischen Straßen waren z.B. in den Mittelgebirgen kurvenreich ausgelegt um ganz gleichmässige Steigungen zu erzielen, was den Fuhrwerken die Arbeit erleichterte, oder ihnen erlaubte überhaupt zu verkehren. Dazu waren aufwendige Kunstbauten (Aufmauerungen, Einschnitte, Dämme) nötig, die es vorher nur in Frankreich und England zu bewundern gab.  Die aber, da die Straßenverläufe dieser alten Chausseen zum größten Teil heute noch derselbe ist, noch den heutigen Verkehr (er-)tragen, bei 10-facher Geschwindigkeit und 5-10-facher Schwere der Fahrzeuge! Die damaligen Verkehrsbauten mussten eben noch länger als nur 20-30 Jahre halten wie heutzutage...

Jedenfalls : Voraussetzung zu Straßen- und Eisenbahnbau, sowie einer sinnvollen taktischen Truppenplanung und zum zweckmäßigen Artillerieeinsatz war die genaue Kartographie. Als Anekdote eines preußischen Königs, und damals auch noch Heerführers, an seinen Kartographen ist der Satz überliefert:

"In welchem Gelände ich
frei tumbeln kann meine Truppen und bewegen die Kanonen, da lass die Charte er weiss, wo aber Taleinschnitte solchs verbieten, das zeichne er voller Striche..!"

Diese, die Beweglichkeit der Truppen (und noch heutige Wanderer) behindernde Taleinschnitte gab es vor allem in der Mitte und im Süden, besonders im schon seit Jahrhunderten mit Frankreich umkämpften Moselland. Im Norden dagegen gab es noch viele Sumpf- und Moorgebiete -- wenn da Männer, Pferde oder Kanonen hineingerieten, war das mit Verlusten und Image-Schäden für die Führung verbunden. Solches zu verhindern, bedurfte es detailliertere Karten als die bisher zur Verfügung stehenden mit Maßstäben von 1:200.000 oder noch kleiner.
Man wusste auch schon, dass ein Ingenieurgeograph mehrere Monate bis zu einem ganzen Jahr lang damit beschäftigt war, die Fläche eines Gebiets aufzunehmen und zu zeichnen, dass er in nur zwei Stunden zu Fuß durchwandern konnte. In einem größeren Gebiet brauchte es also entsprechend viele Fachkräfte, die nicht nur mathematisch ausgebildet, mit Meßtisch und anderem Werkzeug ausgestattet, sondern auch nach ganz einheitlichen Gesichtspunkten die Karte zeichnen können mussten, damit man sie nachher zu einem größeren Ganzen zusammenfügen konnte. Und dies kauch nur funktionieren, wenn ein Netz geographisch festgestellter Bezugspunkte. (Triangulationspunkte) zur Verfügung stand. Für ein in Teilgebiete zerissenes Land wie Preußen besonders schwierig.  Das war die Idee der Urvermessung (in den meisten Staatem Deutschland um 1810-1830 ausgeführt).

Sachsen

Ein Sonderfall ist die früh stattgefundene kursächsische Landesvermessung (Meilenblätter 1:12.000), die aber gebietsbeschränkt war und erst spät im "Oberreitschen Atlas" zusammengefasst wurde.


Der Atlas von F.W. Streit

Da Karten im Maßstab größer als 1:200.000 nicht vorhanden waren (und einer genauen Vermessung bedurft hätten, die aber just erst begonnen hatte) brachte man auf der Grundlage von Karten des 17. und 18. Jahrhunderts einen ersten, das ganze deutsche Gebiet unfassenden Atlas heraus, die Topographisch-Militairische Karte von Teutschland von Friedrich Wilhelm Streit  Dieser enthielt in manchen Blättern noch "gemalte Hügel" als Bergdarstellung, und war auch so nur als grobe Übersicht brauchbar. Wo Straßen, Wege, Flüsse und Bäche gezeichnet waren, da gab es auch solche - aber meist anders verlaufend als gezeichnet. Mit seiner zumindest rudimentären Gelände-, Gewässer-, und Straßendarstellung der Vorläufer der "Generalkarte" im gleichen Maßstab.
Zwecks guter Lesbarkeit sind immerhin die Ortsnamen in modern anmutender Druckschrift dargestellt.
Atlas
                Streit 1810

Le Coq' sche Karte von Nordwestdeutschland (1797-1805)
G
eländedarstellung schon mit Schraffen und recht übersichtlich. Unterscheidung von Chausseen, Landwege und Fußwegen, bebautem Gelände und unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen.

Nach französischen Vorbildern gezeichnet. Französisch ist auch der Maßstab 1:86.400

Lage-Ungenauigkeiten von 1-5 km machen die Überlagerung mit modernen Karten, etwa die so beliebte Transparenz mit modernen Karten, ohne aufwendige Nachkorrektion/Rectifizierung unbefriedigend.
Le Coq (Warburg)

Die "Lehmann'schen Schraffen"

Der Geodät Johann Georg Lehmann publizierte 1799 einen Aufsatz über das Zeichnen von Abhängen auf Karten mithilfe gestochener Linien. Wie alle Geodäten hatte er das Kartenzeichnen auf einer Offiziersschule gelernt. Schraffendarstellungen auf Karten gab es aber schon vorher, zum Beispiel auf der LeCoq'schen Karte.  In Deutschland haben z.B. die Hessen-Darmstädtischen Kartographen Bechstatt und Haas Schraffen gezeichnet oder auf ihre (meist gemalten, zu ihrer Zeit nicht druckfähigen) Karten gemalt.

Handgezeichnete Bechstatt/Haas Charte von Frankfurt um 1802. Zu dieser Zeit genaueste Karte der Umgebung von Frankfurt, mit sehr übersichtlicher Geländedarstellung und Feldwegen. Schöne plastische Darstellung von Frankurter und Sachsenhäuser Berg und Berger Hang.  Im zentralen Bereich südlich Preungesheim von West nach Ost der "Diebsweg" zur Umgehung des Frankfurter Zoll (heutiger Marbachweg).  Die flächige Bebauungsdarstellung dichtbebauter Orte in rot wirkt kartographisch schon sehr modern, die schöne Chausseedarstellung ist noch sehr bildhaft.

Die Darstellung kam nicht von ungefähr: Fürsten geboten vielfach die Kunststraßen mit Obstbäumen zu bepflanzen: Im Sommer spendeten die Bäume den Reisenden Schatten, im Winter und bei Nacht war der Verlauf besser sichtbar.  So waren die Baumalleen bald Zeichen der neuen "Kunststraßen".

(Abgehackt größtenteils in der Nachkriegszeit für die "Verkehrssicherheit")
Brouillon Charte

Preußische Generalstabskarte (PGK86) 1:86.400 (1828)
Die erste Gradabteilungskarte mit "geradem Koordinatengitter" und somit Vorläufer von Google Maps (bloß deren Teilung hatten die Preußen noch nicht erfunden).  Alle Karten waren leicht unterschiedlich groß, aber jede war exakt 1/2 Grad breit und 1/4 Grad hoch.  Gemessen wurde am Datum Potsdam-Rauenberg. Zu der Zeit eine der besten und modernsten Karten der Welt!
Chausseen (Kunststraßen) waren mit Mittellinien gezeichnet. Nicht etwa weil es Mittelstreifen gab wie bei modernen Autobahnen die auf heutigen Karten ähnlich gezeichnet sind, sondern weil neben der als wassergebundenen Decke befestigten Fahrbahn ein unbefestigter Sommerweg für Reiter und unbeschlagene Kuhgespanne verlief, und die Straße somit zweigeteilt war. Vielleicht wollte man auch die besondere Breite der Chausseen kennzeichnen, die ein problemloses Begegnen von Fuhrwerken erlaubte, was auf einfachen Landwegen nicht immer gegeben war.
Preussische Generalstabskarte

Nichtdestotrotz erfolgte die Fertigstellung der PGK86 in großer Eile, deswegen waren Genauigkeit und Qualität des Kupferstichs sehr unterschiedlich.  Die Lage-Ungenauigkeit liegt bei durchschnittlich 0,2-0,5km mit Ausreißern über 1km, was mit 1,2cm auf der Papierkarte noch sehr annehmbar ist. Im tiefsten Pfälzerwald sind es bis zu 3km!

Für den interessierten Heimat- und Altstraßenforscher ist die PGK (vor dem Bau der Eisenbahnen) besonders ergiebig. Das damalige Fahrwegenetz ist fast komplett wiedergegeben.  Berg- und Geographische Namen in Sütterlinschrift!

Etwa um 1850 wurde von Preußen mit der "Karte des Deutschen Reichs" (KDR) begonnen, das Kartennetz und die Symbolik der PGK exakt beibehalten. Der Maßstab wurde auf 1:100.000 verkleinert, was die Übersichtlichkeit leider verschlechterte.
In weiß unterlegter großer Schrift sind die Herrschaftsverhältnisse dargestellt, meistens abgekürzt, wobei darauf geachtet wurde keine kartenwichtigen Details zu verdecken.
Man beachte: Die allererste Karten-Symbolik für Eisenbahngleise hat sich bis heute auf allen Karten erhalten.  Bahnlinien werden oft nachträglich eingezeichnet was man im Stich erkennen kann.
Genauigkeit und Druckqualität entsprechen etwa der PGK.
KDR 1857

Auch Potsdam/Rauenberg blieb noch bis 1945 gültiges Kartendatum -- sogar für Blätter des Königreich Bayern! (und das trotz Soldner-Koordinaten)

1870 wurde die Karte des Deutschen Reichs durch Staatsvertrag für das ganze Reich eingeführt. Ausführung und Druck wurden zunehmend verfeinert, hier ein Beispiel ohne Ausgabejahr (ca. 1875)
Die großen Chausseen noch mit Mittellinie. Die Geländedarstellung mit noch feiner abgestuften Schraffen ist hier sehr plastisch.
Erste Unterscheidungen zwischen unbefestigten Haupt- und Nebenwegen.

Die zweite preußische Vermessung (um 1865-1870) auf denen diese Karten und die ersten gedruckten preußischen Meßtischblätter im Standardschnitt beruhten (noch mit "alten" Nummernschema), brachten bezüglich der Genauigkeit keinen Fortschritt gegenüber der dreissig Jahre vorausgegangenen Urvermessung, befriedigte demzufolge nicht.  So superb und feldtauglich die Karten gezeichnet bzw.gedruckt sind, stand deren Genauigkeit hinter den 20-30 Jahre vorher stattgefundenen hessischen, bayrischen, und württembergischen Landesvermessungen zurück, was im Endergebnis der KDR100 wenig, bei den Meßtischblättern dagegen deutlich auffiel.
ca. 1875 KDR

Etwa um 1880 wurden die Chausseen jetzt ohne Mittellinen gezeichnet, was der Übersichtlichkeit zugute kam.  Das Kartenbild wirkt etwas glatter, sehr fein, sauber und außerordentlich detailliert.  Auch bei Eisenbahnen zeichnet man jetzt Dämme und Taleinschnitte.  Die Sütterlinschriften werden zur Erleichterung der Lesbarkeit wieder aufgegeben.

Die Erstellung der Kupferstichplatten war eine gewaltige Arbeit und kam nur langsam voran.  Dementsprechend fanden Aktualisierungen nur "Zug um Zug" statt, und es waren immer unterschiedliche Aktualisierungsstände im Handel. Die KDR waren die ersten militärischen Karten die im Handel erhältlich waren; der normale Preis betrug 1RM pro Blatt.

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Maßgeblich beeinflußt war die Darstellung der KDR auch durch die späteren Ausgaben (ab ca. 1860) der Reymann'schen Karte, einem 1806 begonnenen Atlas für Mitteleuropa im Maßstab 1:200.000 in Kegelprojektion aus dem J.Flemming Verlag in Glogau. Die ersten Blätter waren Reduktionen der Preußischen Generalstabskarte und der Tranchot-Müffling'schen Aufnahme.
Zeitz 1882

Daniel Gottlob Reymann war Geometer und Ingenieurgeograph, später Inspektor der Preußischen Plankammer und leitete die Herausgabe des Atlas bis 1836. Seine Karten gehörten zu den besten und fortschrittlichsten der Zeit. Die Karten wurden grob fortgeführt, z.B. neugebaute Eisenbahnen und Chausseen nachgetragen, dennoch war der Aktualitätsstand sehr unterschiedlich und in einem halben Jahrhundert schwankend. Die meisten Blätter entstanden um 1850 herum; in qualitativer Hinsicht gab es die größten Fortschritte nach dieser Zeit, mit sehr präzisen und vom Kartenbild her übersichtlichen, fast schon modern wirkenden Karten, die meisten von Friedrich Handtke gezeichnet. Hier gelang auch die Darstellung unübersichtlichen, zerklüfteten Geländes sehr gut. Die späteren Ausgaben waren leider nicht mehr datiert. Wohl im Zuge des Frankreich-Krieges 1870/71 wurde das Kartenwerk vom Preußischen Staat übernommen, und die Frontoffiziere mit diesen Karten ausgestattet. Die späten Ausgaben des Kartenwerks können, nicht allein vom Maßstab her, sondern auch qualitativ als Vorläufer der schon fast legendären MAIR-Generalkarte (heute MARCO POLO Straßenatlas) gelten.
Reymann'sche Karte

Die dritte Vermessung (etwa 1888 bis etwa 1905) brachte die Topographischen Karten im Maßstab 1:25.000 in eine, dem modernen Standard entsprechende und kartenzeichnerisch (etwa 1-2m pro Pixel) d.h. druck- oder bildschirmtechnisch nicht mehr verbesserbare, bzw. von der Generalisierung überdeckte Genauigkeit.

Die Meßtischblätter ab 1895 setzten mit einem gegenüber der KDR100 wesentlich erhöhten Detailliertheitsgrad auch darstellungstechnisch mit ihren aufwendigen Handzeichnungen den Standard, der für nahezu 100 Jahre, bis etwa 1985 galt. Danach kam die Vereinfachung mit ATKIS, und statt Menschen zeichnen jetzt die Computer die Karten, was ihnen bis heute nicht so gut gelingt. Seitdem sind die Karten zwar "übersichtlicher" geworden, es fehlen jedoch viele in den alten Karten vorhandenen, zuweilen recht nützliche Kartendetails!

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Rechts: Auch von privaten Kartographen konnten die staatlichen/militärischen Stellen noch etwas lernen: Umgebungskarte von Frankfurt von August Ravenstein (1851) im damals noch nicht üblichen Maßstab 1:100.000. Der Geograph, Verleger, Turn-, Wander- und Naturfreund (u.a. Gründungsmitglied von Taunusclub und Turnerbund) liefert die erste Darstellung der begehbareren "kleineren" Wege in unserer Region. Er ging später zum Maßstab 1:75.000, dann 1:50.000 über, was die Übersichtlichkeit zum Wandergebrauch erhöhte.

August Ravenstein vermaß selbst; die Genauigkeit seiner Karte war leicht höher als bei der staatlichen Karte. Die späteren Ausgaben der KDR100 enthielten die "kleineren" Wege ebenfalls.
Ravenstein Karte von 1851

Etwa um 1892 hatte die KDR ihre endgültige Form gefunden, wurde aber noch bis 1945 aktualisiert. Der Detailreichtum entsprach dabei der in der Nachkriegszeit gedruckten 1:50.000er Karte.

In Bayern brachte man eine der alten KDR ähnliche Karte des Maßstabs 1:100.000 auf den Markt, indem man einfach 4 Blätter TK 1:50.000  um den Fakter 2 verkleinerte und zusammendruckte - die s.g. "Behelfsausgaben" - bis in die 1980er Jahre. Eine kostensparende Sache für Kartenleser mit guten (jungen) Augen...

Ab 1990 bin ich noch bis zu Anfang der 2000er Jahre in den neuen Bundesländern nach den alten Karten (Berichtigungsstand bis 1945) zu Pferd geritten, weil mir die Kartendarstellung präziser und weniger stark vereinfacht erschien als in den von der DDR-Landesvermessung herausgebrachten 1:50.000er Karten nach dem aufoktroyierten "Ostblock-Vermessungsstandard", der für zügige Vermessungen flächiger Länder sicherlich ausreichte, für Mittelgebirgsregionen jedoch unzureichende Ergebnisse produzierte. Um die Übersichtlichkeit der KDR100 im Feld zu verbessern, fertigte ich 2x optische Vergrößerungen, die sich an die TK 1:50.000er nahtlos anschlossen.
Zwickau-1892

Historische Karten auf dem GPS Smartphone

Für Leute mit lokalhistorischem Interesse (wer hat das nicht, der sich für historische Karten interessiert?) ist es sinn- bzw. reizvoll historische Karten aufs GPS (Smartphone oder Tablet) sich zu holen. Das erfordert im Prinzip nur eine ausreichend detailliert gescannte oder abfotografierte Karte und die Kalibrierung derselben, in dem von der GPS App erwarteten Format. Ich verwende hierfür die Programme GLOPUS MAP MANAGER und  MAPC2MAP, mit dem man auch Google oder OSM kompatible Tiles erstellen kann. Die Gradabteilungskarten haben dabei den Vorteil, mit nur minimalem Aufwand (2 Kalibrierungspunkte, deren Daten auf der Karte aufgedruckt sind) georeferenziert werden zu können. Dabei ist nur das Kartendatum (hier: Postdam Rauenberg) zu beachten bzw. einzustellen.

PGK86 auf dem GPS Smartphone
PGK86 auf dem GPS Smartphone (GLOPUS)


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