Schon mal erlebt...?
...man/ frau reitet irgendwo in einer fremden
Gegend, hat sich anhand der Karte 1:25.000 vorbereitet, vielleicht noch
alle
möglichen Leute befragt, und dann plötzlich: ein Wildzaun, 3m hoch,
mit Trittleitern, um das gesamte Waldgebiet, 10km lang! (Reinhardswald
bei
Kassel) Oder eine Bundesstrasse, zweispurig mit eiserner
Mittelleitplanke,
auf vielen KM nicht zu überqueren! (B49 in Allendorf).
Solch "NO-GO-Hindernisse" sind höchst lästig, besonders für
den der von weiterher kommt (die "Einheimischen" mögen sich ja schon
dran gewöhnt haben...)
Hier sind alle fleissig eingeladen, üble
Dinge für Geländereiter zu sammeln! Bekomme ich eine EMail
(mit genauer Beschreibung, was und wo) wird es hier veröffentlicht!
Im folgenden nur ein paar Beispiele:
Reitverbot Hubertushof Alter Fahrweg in
Richtung Haintchen (Gemeinde Oberselters)
Fahrweg in der TK Hessen, seit ca. 8 Jahren geschottert, mit einigen
alten
Schlaglöchern. Früher ein beliebter "Promilleweg" parallel zur
Hessenstraße, hat man in den 50'er Jahren vermutlich vergessen zur
Strasse auszubauen, zur Freude heutiger Wanderer, Radfahrer und
Besucher
des beliebten schöngelegenen Whs. Hubertushof. Dieser ist auch ein
Reiterhof
und Wanderreiterstation. Fast mit der Hand zu greifen steht das Schild
direkt
neben zwei vermutlich gleichzeitig eingesetzten Felssteinen (auch
Förster
und Rettungswagen werden hier nicht mehr durchkommen). Eine von 3
Richtungen
in die man von hier reiten kann ist blockiert. Von zurück her stehen
merkwürdigerweise keine Schilder (ansonsten müsste auch der ganze
Hofhäuser Wald in eine Schilderwüste verwandelt werden). Wahrscheinlich
soll das Verbot bis zur 100m entfernten Gemeindegrenze gelten aber das
weiss
nur der der es aufgestellt hat. Absurder geht's nicht. Ich reite
diesen
Weg seit 21 Jahren und werde ihn öfter reiten damit mich jemand anzeigt.
Dies ist leider nur ein Beispiel wie aus einem
Reitverbot (nämlich
um Eisenbach Schutzhütte herum) plötzlich mehr werden können
wenn man es einfach hinnimmt. Auf der nördlichen Seite des Eisenbachs
ist übrigens fast jeder unbefestigte Waldweg mit selbstgemachten
Sperrhindernissen
unpassierbar gemacht worden, dafür stehen da jetzt Hochsitze in
100m-Abstand...
REITVERBOT am Neu-Anspacher Sportflugplatz
Der landwirtschafliche Weg, der den Sportflugplatzes nördlich umgeht
wurde 2000 auf 700m mit grobem Basalt geschottert und 2
Reitverbotsschilder
aufgestellt (blau markiert in Karte). Der Weg war die für Reiter
wichtigste
Verbindung der Anspacher und Wehrheimer Höfe auf unbefestigtem Grund.
Durch die angrenzenden Felder am Schultheiserhof war er häufig durch
Traktoren zerfahren, hat sich im Sommer aber immer regeniert.
Alternativen
zum Reitverbot gibt es keine, es wird deshalb auch praktisch nicht
beachtet:
der eingezeichnete Weg durch den Flugplatz ist gesperrt: Die Wege
südlich
des Erlenbachs sind asphaltiert und werden durch die neugebaute B456
abgeschnitten.
USINGEN:
Die Stadt hat zwar kein Geld und will den Reitern an den Säckel,
schottert
aber fleissig schöne Graswege, die ausser Spaziergängern und Reitern
niemand braucht. Man muss deshalb leider hoffen dass zukünftig noch
weniger Geld da sein wird...
Nr. 1 Merzhausen
wichtiger Weg für Reiter parallel zur Kreisstrasse aus dem Weiltal in
Richtung Oberlauken, Wolfsgarten und Hintertaunus. Für
Landwirtschaft
völlig unbedeutender grasbewachsener Weg mit schöner Aussicht.
Spazierweg für Fußgänger und (bei freier Bahn) beliebte Galoppstrecke
für örtliche Reiter. Obwohl dieser Weg immer grasbewachsen und
im besten Zustand war (fester trockener Boden auf der Höhe) jetzt mit
Grobschotter der Körnung 5-10cm aufgefüllt. Spaziergänger
und Reiter "freuen" sich, Radfahrer auch.
Nr. 2 Wilhelmsdorf
Am alten Bahnzubringer zum Wolfsgarten. Einige tiefe
Traktorspuren,
schon früher in illegaler "Eigeninitiative" mit Bauschutt
ausgefüllt
(die Deponie liegt nur 2km entfernt, 100kg kosten ca. 3 ¤).
Nun mit Grobschotter aufgefüllt wie im Beispiel 1, ebenso wie den
Anschluß hoch zum Wald (Hohe Schneid/ BW-Depot). Der Weg ist wichtig
für Wilhelmsdorfer Reiter, wie als Anschluss in den Hintertaunus (Teil
der Fernwanderreitstrecke Feldberg-Wellerstrasse-Wetzlar).
WEILROD
Gemünden: Schon länger eine Lästigkeit
- Brücke über den Sattelbach am Ortseingang. Steg ist 1m breit,
stabil errichtet und trägt durchaus Pferde. Seit einiger Zeit hat
man das Geländer auf der linken Bachseite so weit vorgezogen dass nicht
nur beleibten Personen und Rollstuhlfahrern das Passieren unmöglich
macht, sondern auch eine erhebliche Verletzungsgefahr für darüber
geführte Pferde darstellt. Schmale Ponies können noch passieren,
wie das früher (ca. 5 Jahre her) für alle Pferde galt. Natürlich
ist der Weg am Bach schmal und fußgängerbegangen, aber ist das
gleich ein Grund die Reiter auszusperren? Keine Ahnung warum die
Gemündener
Reiter hier nichts gegen machen, allzuviele können es ja nicht sein.
Haben Anwohner am Sattelbach eine "Pferdeallergie"? In anderen Regionen
kümmert
man sich nicht darum wenn selten einmal Reiter derartige
Brücken (auf
eigene Gefahr) benutzen, was auf Wanderritten auch kaum anders
geht -- nur
selten mal sieht man ein ordentliches Verbotsschild, was dann
vermutlich
auf den ordentlichen Beschluss eines Gemeinderats hin aufgestellt
wurde.
Nirgendwo so eine verletzungsträchtige Bastelei, die die gute
Reitmöglichkeit
das Tal hinauf Richtung Niederlauken abschneidet.
Alternativen existieren nicht: keine Furt über den Bach, nur 2km
Landstraße
auf der anderen Bachseite. Linke Bachseite ein eingezäuntes Grundstück
bis zum Berggipfel, das nicht umgangen werden kann
Oberursel, Neue Autobahnzufahrt und Nordumgehung
Der Rechtsstreit über die Nordumgehung zog sich fast 20 Jahre hin,
seit Sommer
2000 ist sie nun fertig. Seitdem ächzt halb Neu-Anspach morgens
über den Sandplacken statt über die Saalburg. Zwar ist der
Stau noch nicht ganz so schlimm, aber der Weg ist mindestens 5km länger
- ein "echter Beitrag zum Umweltschutz"..!
Zur Planung war also genug Zeit, aber man hat vergessen dass es auch
Reiter gibt. Z.B. in Oberursel, Oberstedten, Oberhöchstadt. Die
möchten auch mal in den Wald, bzw. die neue Strasse überqueren.
Übergänge und Unterführungen - auch für Fusswanderer
- gibt es ja noch. Zu wenige, wie üblich - viele alten Wege (darunter
kulturhistorisch wertvolle) enden im Nichts -- wenn sie nicht durch die
Bautätigkeit
überhaupt zerstört worden sind.
Es kommt noch besser. Seit 1/2 Jahr ist rechts und links um die
gesamte
Strasse in deutscher Gründlichkeit kein Metallgitterzaun gezogen, damit
ja kein Anwohner auf die Idee kommt die Strasse an anderen als den
hierfür
gedachten Stellen zu überqueren, und hübsch die nächsten 2km
bis zur Brücke oder Unterführung zu laufen. An diesen Stellen gibt
es Tore, aber die sind leider zu schmal und haben in 2m Höhe eine
nette stählerne Einfassung. Wer ein Pferd reitet dass grösser als
ein Shetty ist muss absteigen, dann das Pferd durch das
federgesicherte,
wieder zuschlagende Tor nachzerren - eine gefährliche und absolut
überflüssige Geduldsprobe.
Mit einem Landschaftsverbrauch, als ob man nicht in einer Kultur- und
Erholungslandschaft
sondern in der Wüste wäre, wurde diese Strasse gebaut. Eine
Scheise 40m breit durch den Wald geschlagen, nicht gerechnet die
grosszügig
geschwungenen Auf- und Abfahrten, und dann nur 2 Spuren ohne
Überholmöglichkeit
bei einer für den Schwerverkehr freigegebenen Strasse mit 7% Steigung
-- das ist schon ein Kunststück! Nur leider von der Sorte,
die niemand
braucht oder habenwill - aber alle haben dafür bezahlt...
BAUSCHUTT AUF WEGEN
Zwischen Wüstems und Oberems gibt es einen netten
unbefestigten Weg
im Tal (gegenüber der L3450). Dieser ist wunderbar zum Reiten (ich habe
hier auch schon Fußgänger getroffen). Nur bei anhaltender Nässe
sollte man ihn wegen der Tallage meiden. Jedenfalls ist er gut mit
Fahrzeugen
befahrbar -- vielleicht ein wenig zu gut, jedenfalls wird er
von Dorfbewohnern
benutzt um gratis Bauschutt zu entsorgen. Wer noch kein
abgehärtetes
Pferd hat, bekommt es bestimmt, wenn er im Galopp auf dem vermeintlich
weichen
Weg auf von Laub vedeckten Ziegeltrümmern gerät... oder
wahrscheinlicher, eine Sehnenzerrung!
LOIPEN im Hochtaunus
Jetzt ist bald wieder Winter, die beste Zeit um ohne Beschlag reiten zu
können,
auf Wegen die man sonst das ganze Jahr über meidet. Leider auch die
Zeit wo man am besten vorbereiten muss, wohin man überhaupt reitet,
denn auch die Skifahrer sind unterwegs, und in manchen Gegenden ist es
ganz
schön schwierig Loipen aus dem Weg zu gehen. Verzeichnet sind sie in
den Wanderkarten 1:25.000 "Hochtaunus" bzw. "Schmitten".
Leider geht der Naturparksverband dazu über immer neue Loipen zu
spuren,
auch dort wo keine eingetragen sind, z.B. für die "Freestyler". Diese
werden dann natürlich gleich frech mit Beschlag belegt und andere
Erholungssuchende
davon vertrieben. Dasselbe Problem haben ja Fußgänger, Schlittenfahrer,
Hundefreunde, usw. ebenfalls. Aber Hufspuren sind für die Freunde des
weissen Sports nunmal ein besonderes Greuel...
Hauptstrecken der Langläufer im Taunus sind:
- Taunushauptkamm von der Saalburg über Sandplacken zum Roten Kreuz
- Sandplacken über Ppl. Weisseberg zum Anspacher Kopf (Steinchen)
- Rotes Kreuz, Ppl. Weilsberg, Kittelhütte, Seelenberg nach Hasselbach
(Rennstraße).
Diese Hauptpisten gilt es zu meiden so gut es geht. Problem ist das
einige
zentrale Punkte und Pässe so gut wie gar nicht angeritten werden
können, ohne teilweise auf Loipen zu treffen und sie über einige
100m mitzubenutzen, insbesondere:
- Kittelhütte
- Parkplatz Weilsberg (Niederreifenberg) - Rotes Kreuz
- Sandplacken bis Schranke Saalburgweg, und Ppl. Weisseberg (Hegewiese)
- Rennstraße Seelenberg-Mauloff
Es gibt durchaus Winterwege im Feldberggebiet die langläuferfrei
sind, aber die sind meist derartig fussgängerfrequentiert dass sie
ebenfalls
nur im Schritt zu reiten, und deshalb eigentlich zu vermeiden sind. Das
gilt
insbesondere für das Gebiet um Feldberg, Sandplacken, Rotes Kreuz und
besonders Fuchstanz sonntags (außer ganz früh morgens)
Ziel der Reiter muss es sein mit der Naturparksbehörde ein
Übereinkommen
zu treffen, auch über die genannten Punkte und Pässe ohne
unverhältnismässige
Beschränkungen reiten zu können. Kein Fußgänger oder
Reiter hat ein Problem damit Wege zu teilen - offenbar nur die
Langläufer.
Hauptwanderwege vierspurig zu spuren muss eingestellt werden. Neue
Loipen
und Loipen auf Wanderwegen nur mit dem Hinweis "Langläufer - nehmt
Rücksicht
auf übrige Erholungssuchende". Eine Skispur ist kein Besitztum, und
alle anderen dürfen draussen bleiben! Es spurt ja nicht der Ski-
sondern
der Naturparksverband - bezahlen tun das alle Steuerzahler - also darf
eine
Gruppe als einzige begünstigt sein.
WEGSPERRUNGEN:
Wald zwischen Kapersburg und Lochmühle (Mark,
Gem. Wehrheim)
Das Waldgebiet um das Wehrheimer BW-Depot an der Kapersburg
ist schwieriges
Gelände für Reiter. Das Depot umgeht man am besten auf der Westseite
(Streickerweg). Im Osten (über den Wellenberg, altes US-Übungsgelände)
ist es schwieriger. Hier sind alle Wege knallhart geschottert -- die
unbefestigten
in der Karte ausgewiesenen sind sämtlich vom Jagdpächter als
"Wildruhezonen"
abgesperrt. Rätselhaft warum in dieser Gegend, auf dessen
Schotterpisten
sich die wenigsten Touristen des ganzen Taunus verirren, das Wild so
schrecklich
ruhebedürftig ist... Keins der Schilder trägt den Vermerk des
hessischen
Forstamts, die Sperren sind somit alle unbeachtlich. Beiseitegeräumte
Baumsperren werden mit grosser Geduld wieder vor die Wege gelegt.
Die Sperren reichen vom Kuhkopf im Norden (besonders reichlich sind sie
rund
um das Jagdhaus Mark) bis zum Bahnhof Saalburg.
Vergleichsweise unschwierig ist dagegen die Umgehung des noch
bestehenden
US-Militär-Übungsgeländes auf dem Eichkopf (weisser Fleck
auf der topogr. Karte) zwischen Whs. Winterstein und Langenhain.
Warnschilder
stehen schon in weitem Abstand. Das Umfeld ist durchaus sauber.
Gemieden
werden muss nur der Kern des Übungsgeländes.
weitere REITVERBOTE:
Wallrabenstein, Wörsbachtal
Auf der rechten Bachseite, ca. 1km, von der Abzweigung K515 bis zum
Klärwerk
Beuerbach. Rätselhaftes Reitverbot (Beschilderung auch unvollständig)
auf befestigtem, teils asphaltiertem, 3m breiten Feldweg. Das Tal
ist
an sich wunderbar zu reiten, von Kloster Gnadental zumindest bis nach
Oberauroff
(der Abschnitt nach Ehrenbach ist seit 1-2 Jahren übel geschottert!).
Dieses Verbot, für das die Gemeinden Hünstetten und Camberg zuständig
sind, wird anscheinend so gut wie nicht eingehalten. Zwischen
Wallrabenstein
und Hof Henriettenthal Pferdehof, die müssten sich vielleicht mal darum
kümmern.

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