Traktoren steuerfrei -
die öligste
und billigste
Art der Fortbewegung!
Im ländlichen Raum
sehr
beliebt: Traktoren- und Schleppertreffen.
Waren Sie schon mal auf einem?
Oder haben Sie einen Nachbarn der Samstag morgen die
ganze Straße
einnebelt und dann mit seinem altersschwachen, aber
dafür
emissionsstarken Gefährt seinen Grünschnitt
abfährt,
sein Brennholz damit zusägt ? Oder einfach nur auf
der
Dorfstraße spazieren fährt um zu zeigen dass
man zum
"Landadel" dazugehört?
Sind Sie Motorradfahrer,
dann haben Sie wahrscheinlich
einen heiligen Respekt vor diesen Ölschleudern.
Kleiner Tip: Schauen Sie das nächste Mal doch
mal
auf's Nummernschild:
Ist es GRÜN,
bedeutet es dass der Schlepper vor ein paar Jahrzehnten
mal als STEUERFREIER
Landwirtschaftsschlepper zugelassen
wurde - und im
übrigen ausschliesslich
zu
landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden darf - also
zur
Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandstücken
im
Außenbereich. Alle anderen Fahrten sind Steuerhinterziehung.
Leider wird
eine solche Einstufung später nie wieder
überprüft!
Schauen Sie mal wenn Sie das nächste Mal auf einem
Traktorentreffen sind:
Wahrscheinlich haben 2/3
der Schlepper
grüne Nummern. Allein dass sie auf einem Treffen
stehen anstatt
auf einem Acker oder in einer Scheune, macht die
Einstufung
"steuerfrei" zunichte. (Kleiner Tip für
Finanzbeamte: mal sonntags
so ein Schleppertreffen besuchen und ein paar
Kennzeichen aufschreiben.)
Denn für diese bezahlen alle
anderen (vor allem die
Besucher) die Kraftfahrzeugsteuer. Ich zahle zB.
für meinen
Geländewagen, nur für die Tatsache dass er auf
mich
zugelassen ist, mit nachgerüstetem Kat (also dem
Stand der
aktuellen Emissionsschutzvorschriften entsprechend) 700
EUR pro Jahr.
Damit fahre ich meinen
Grünschnitt
oder Bauschutt weg. Zusätzlich zahle ich
Kfz-Steuern für meinen Pkw-Anhänger. Für
den
"landwirtschaftlichen" Anhänger zahlt man nichts -
auch wenn der
seit 30 Jahren keinen Acker mehr gesehen hat.
Würde ich versuchen einen Traktor als
"landwirtschaftliches Fahrzeug" zuzulassen wäre das
unmöglich
obwohl ich 7 ha Weide bewirtschafte und pflege. Meine
Pferdehaltung
gilt im steuerlichen Sinne nicht als "Betrieb" sondern
Hobbyhaltung.
Ich bin nicht steuerpriviliegiert. Mein Nachbar schon,
obwohl sein
Traktor seit 30 Jahren keinen Acker mehr gesehen hat.
Es gab mal eine Zeit da konnte man verrostete
Traktoren,
die in einer Scheune vor sich hingammelten, für
einen Kasten Bier
erwerben. Heute beginnen die Preise bei 2.000 Euro, wenn
sie fast
schrottreif sind, und für einen halbwegs
ansehnlichen müssen
sie ab 4.000 Euro rechnen. Für echte
Liebhaberstücke werden
in der Hobbyszene Irrsinnspreise verlangt. Kein Wunder
wenn es so
billig ist sie zu halten!
Eigentlich wäre es ganz einfach: Für jeden
zugelassenen Traktor müsste die normale Kfz-Steuer
erhoben werden.
Wer einen landwirtschaftlichen Betrieb hat,
entsprechende Einnahmen
könnte das Geld dann über seine
Steuererklärung
zurück bekommen. Ich erwarte ja gar nicht dass
diese Ruß-
und Ölschleudern nach CO²/km besteuert werden
-- dann
könnten sich bloß noch Landgutbesitzer welche
leisten. Eine
Zugmaschine, normal zugelassen, würde je nach
Gewicht etwa 150-200
Euro pro Jahr kosten. Das ist bereits günstig
genug. Ich
schätze dass dem Deutschen Staat durch die
zweckentfremdeten
landwirtschaftlichen Zugmaschinen, für die gar nichts bezahlt
wird, mindestens
25 Mio Euro Steuern im Jahr entgehen. Als Steuerzahler
der leider kein
einziges Steuer"schlupfloch" hat sondern überall
abkassiert wird,
finde ich, dass diese Hobbytraktoristen, die selten zu
den "Armen" im
Lande gehören,
auch ihren Beitrag
zahlen sollten für von ihren Fahrzeugen
verschmutzte Luft,
und Straßen.
Auch wenn ich mich freue wenn ich alte Traktoren im
Straßenbild sehe... aber noch mehr freue ich mich
über:
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Kommentar von "Traktorkarl" (25.11.2012):
Zu Ihrem Bericht: Traktoren steuerfrei - die
öligste und billigste Art der Fortbewegung!
Hier ist wohl viel Futterneid im Spiel!?
Jeder Mensch hat sein Hobby, der eine Pferde, der
nächste sein Bike, oder eben einen Schlepper.
Sicher gibt es überall schwarze Schafe, diese aber
auch bei den Pferdehaltern.
Heute ist es nicht mehr möglich einen Traktor
STEUERFREI zugelassen zu bekommen, also was soll dieser
Pferdemist?
Dieser (der Pferdemist) liegt nämlich oft vor unserer
Haustür, da es einen Reiterstall gleich um die Ecke
gibt.
Was glauben Sie wer diesen Dreck beseitigt, ........ nicht
die Reiter! Jeder Motorradfahrer freud sich über so
einen Haufen, gelle :o) Also, immer Leben und leben lassen
!!!
Pferde sind doch auch schön, obwohl sie sche.... oder
???
Meine Antwort:
Hallo Herr Heyer,
Wenn ich mal herumschaue fahren bei uns fast nur
Hobbytraktoren mit "grünen Nummern" herum, die
mindestens seit Jahrzehnten keinen Acker mehr gesehen
haben und deren Zulassungen offenbar "vererbt" werden
(vielleicht laufen die Zulassungen auch noch auf den Opa,
der seit 20 Jahren tot ist?). Ein Hobby muss man sich auch
leisten können und kann nicht erwarten, als Gruppe
dafür besonders behandelt zu werden und Privilegien
zu genießen. Im Unterschied zu Ihnen, Herr Heyer,
bezahle ich für unser "Hobby" (Zugfahrzeug)
nämlich Kfz-Steuern, und zwar nicht zu knapp,
nämlich 672,- Euro im Jahr, obwohl es, nicht anders
als die meisten Traktoren, 300 Tage im Jahr in der Garage
herumsteht. Vielleicht kann ich mir deswegen auch keinen
Traktor leisten, die gebraucht ja auch deswegen so teuer
sind, weil sie so spottbillig in der Haltung sind. Ein
Traktor würde mir aber wenig nützen, falls das
Pferd mit dem Hänger in die Klinik gebracht werden
muss. Und auch das Heu, dass ich 15km entfernt von einem
Landwirt kaufe, könnte ich kaum mit dem Traktor zum
Stall bringen, dann wäre ich damit für jede
Fuhre einen halben Tag beschäftigt.
Warum kosten Pferde keine Steuern? Weil sie in dieser
Region dafür sorgen, dass die Wiesen überall
schön grün bleiben, und die Dörfer nicht
bald nur noch von Brombeergestrüpp, oder (von
Steuergeld bezahlten) Rapsfeldern oder (von Steuergeld
bezahlten) Mais umgeben sind. Sie nutzen also der
Allgemeinheit und sind deswegen steuerfrei. Davon
abgesehen sichern sie auch das finanzielle Überleben
der nicht am Subventionssäckel nuckelden Landwirte.
Als Motorradfahrer - ich fahre keineswegs mit meinem
Geländewagen zur Arbeit, aus Zeitersparnis- und
Kostengründen jedoch einen Teil des Jahres mit meinem
19 Jahre alten Motorrad - auch das kostet Steuern, 32,- im
Jahr - sehe ich einen Pferdemisthaufen aus 200m Entfernung
-- die Ölspur des Traktor leider nicht....
Leider vergeht mir zunehmend die Lust, für alles zur
Kasse gebeten zu werden, während die ältere
Generation (die von meinen Rentenbeitragszahlungen lebt
und vorwiegend dem Hobby Traktor frönt) sich einen
Haufen Privilegien herausnimmt den sich die arbeitende
Generation überwiegend nicht leisten kann.
Schöne Grüße...
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