taunusreiter TAUNUSREITER
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2009-2019

Frage zu Karten oder GPS: Karten sind doch flach. Muss ich die Berge bei der Streckenlänge nicht mit berücksichtigen?

Diese Frage stellen sich fast alle Sportler, die im Mittelgebirge trainieren.
Hierzu ein kleines Modell zur Darstellung von Wegen in der Ebene und am Berg. Die Berechnung der jeweiligen Längen ergibt sich, wie unschwer zu erkennen ist, aus dem Satz des Pythagoras (dazu auch diesen Hinweis)

Steigung
Wie man sieht: Bei 15% Durchschnitts-Steigung (ob Auf- oder Abstiege ist hierbei egal) einer Strecke steigert sich die tatsächliche Streckenlänge je KM Wegstrecke lediglich um 11,19 m oder 1,12% 
- 15% wie im Bild zur Veranschaulichung gewählt, sind in der Realität als Durchschnittssteigung barbarisch viel, und lassen kein flüssiges Reiten mehr zu.
Meine eigenen typischen Mittelgebirgsritte haben 3-7% kummulierte Auf- und Abstiege; Distanzritte mit 4% gelten bei den meisten schon als "schwer"


Bei geringeren Steigungen, d.h. realistischeren, flacheren Winkeln sind es noch weniger, entsprechend folgender Tabelle:

Steigung (kumm.) in % der Streckenlänge
Streckenlänge erhöht sich um  ..%

---
Steigung (kumm.) in % der Streckenlänge Streckenlänge erhöht sich um  ..%
10 (überaus schwer)
0,5
|
5
0,12
9
0,4
| 4 (mittelschwer)
0,08
8
0,32
| 3
0,04
7 (schwer)
0,24
| 2 (leicht)
0,02
6
0,18
| 1
~0,0

Die durch Steigungen zu ermittelnden "Zuschläge" sind somit viel kleiner, als viele glauben.
Wer die kommulierten Steigungen (=Steigungs- plus Gefällmeter), die man in Routenportalen wie gpsies ausrechnen lassen kann, als Ganzes zur Strecke hinzuaddiert, tut des Guten schon deutlich zuviel, auch wenn sich die Gesamtlängen damit in den wenigsten Fällen signifikant erhöhen.
Und bestimmte Leute, die ihre Leistungen (oder die ihrer Pferde) gern ein bißchen übertreiben, aber von Mathematik nicht viel verstehen, wollen noch größere "Berg-Zuschläge" hinzuaddieren..!
Anstatt also solche "Zuschläge" zu erheben oder auf nicht nachvollziehbare Art in die Streckenlänge hineinzurechnen, soll man einfach die Höhenmeter prozentual oder in Summe zusätzlich angeben, wobei es zur Exaktheit beiträgt die Information mitzuliefern:

Wem das nicht gefällt, möge bitte beachten, dass der Meter seit seiner Erfindung als Längenmaß dient, nie für einen anderen Zweck (beispielsweise des Messens der Schwierigkeit einer Strecke) gedacht war, hierfür niemals dienen kann und wird. Länge und Schwierigkeit lassen sich grundsätzlich nicht miteinander verrechnen. Hierfür werden weitere, zusätzliche Indikatoren benötigt, die es auch bereits gibt. Mir persönlich genügt hierbei die Angabe der, möglich genau ermittelten, Steigungs- plus Gefällemetern.

Dazu Hinweis 1: Bei gpsies ist nach dem Upload des Tracks die Funktion "Höhendaten nicht korrekt? - neu berechnen" zu klicken
Dazu Hinweis 2 : Auch die so korrigierten (verringerten) Höhenmeter können noch "übertrieben"/falsch sein weil das gängige STM3-Höhenmodell sehr grob ist, die Wege im Gebirge viel flacher verlaufen, und häufig deshalb kurvig sind, um Steigungen zu vermeiden, was in den gängigen Höhenmodellen aber verfälscht wiedergegeben wird.



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