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Das war ALEX, das Pony. Nein
ich sage nicht Islandpferd wie das heutzutage
Mode geworden ist, bei Leuten die sich vielleicht
schämen Ponybesitzer und -reiter zu sein ... Er war
ein echtes
wirkliches Pony, mit all den guten
Eigenschaften die ein echtes Pony ausmachen,
innerlich und äußerlich. Sein erster Besitzer war Ludwig Gräf, dem ich verdanke dass ich Reiter bin. Denn damals gab es zum Reitenlernen außer dem Ponyhof Seelenberg bloß noch die Wintermühle - wo ich nie angefangen hätte, denn dort lernte man nur die Bedienung eines vierbeinigen Sportgeräts. "Der Gräf" und seine Frau "Die Gräfin" kamen 1966 oder 1967 aus Sindlingen bei Höchst nach Seelenberg, kauften neben dem schon stehenden Wanderheim einen Acker und bauten dort den Ponyhof auf, mit 5 selbst aus Island importierten Ponys. Sie hatten Island besucht, waren dort geritten, liebten dieses schöne Land aus Feuer und Eis, und überlegten sich dann ob man die Ponys nicht im Taunus heimisch machen könnte. Damals, in den 60'er Jahren, schafften alle Bauern ihre Pferde ab (von denen es in Schmitten ohnehin fast keine gab, dort ackerte man mit Kühen), ersetzten sie durch Traktoren, und hielten die Idee für völlig verrückt... Aber ab Mitte der 70'er Jahre entdeckten immer mehr Städter aus dem nur 30km entfernten Frankfurt, wie die Eltern von meiner Schwester und mir, mit ihren Kindern die herrliche Natur da draußen ... und den Islandponyhof Seelenberg. Es kam zum "Boom" des Freizeitreitens, über das sogar das Magazin SPIEGEL einen zehnseitigen Artikel schrieb... Dort, wo die Ponys heute immer noch stehen, in den Sauwiesen, gab es Ende der 60'er Jahre keine Landwirtschaft mehr. Ohne die Ponys gäbe es dies idyllische Wiesental heute nicht mehr, kein Tier hätte die Wiesen mehr abgefressen, alles wäre zugewuchert und voller Wald - ganz so wie man das an vielen Stellen in der Nähe sehen kann. Dabei ist dort, mit Blick auf den Pferdskopf, doch schon soviel Wald außenrum. Und weil die Ponys die Weiden freihielten und sogar freundlich zu den Blumenfreunden waren, die immer wieder dort hinkamen und Fotos machten, und ihnen nicht in den Hintern bissen - wir Kinder machten uns darüber gerne lustig - fand man heraus dass auf den Sauwiesen seltene Pflanzen wachsen und erklärte sie zum Naturschutzgebiet. Und wie das eben so ist, heute können Naturschützer zwar immer noch nichts dagegen tun, wenn seltene Arten langsam verschwinden, meinen aber besser zu wissen wie man die Sauwiesen beweiden und in Ordnung halten sollte, als die Ponys das die letzten, jetzt schon 50 Jahre von sich aus gemacht haben, und machen allerhand Vorschriften. |
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Hier
sind wir auf unserem ersten "richtig langen"
Wanderritt, in den Vogelsberg im Mai 1986, 290km in
8 Tagen. Man beachte: 1.) Pony unbeschlagen (die nächsten längeren Ritte gingen wir alle mit Eisen), 2.) Reiter in Plastikreitstiefeln, und auch sonst noch recht lustig ausgerüstet. Immerhin schon mit Militärsattel... Schon im Herbst 1986, auf unserem ersten langen Ritt nach Nordhessen waren Reiter und Pony "professionell" (nach den damaligen Kriterien) ausgestattet. Einen Pferdehänger hatte ich erst 1991. Davor wurde überall hin geritten... |
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