taunusreiter TAUNUSREITER
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NEU Juli 2016


Muyah, der Teenie

Unsere Muyah

Hier ist Muyah, die 4 jährige äygptische Stute. Manche meinen, dass man 3 - und 4-jährige schon reiten kann, aber Muyah ist noch ein richtiger Teenie, die man auch nicht zu schwerer Arbeit zwingen würde. Oder die sich das gefallen lassen würden. Sie ist freundlich zu Menschen, besonders wenn sie Futter dabei haben, aber auch ein wenig stur, kann richtig büffelig werden. Beim Züchter hatte sie den Spitznamen "die Klette", das kommt schon nicht von ungefähr.
Die erste Form von Disziplin lernt bei mir ein Pferd bei etwas das fast allen Pferden Spaß macht, als Handpferd. In relativ kurzer Zeit (knapp unter 3 Monaten) ist sie da schon fast 700km gelaufen, und hat bisher noch keinen Hufschutz oder Beschlag gebraucht, obwohl die SwissHorse Boots schon längst bereit liegen. Natürlich nehme ich auch Rücksicht aufs Geläuf und lasse sie fast nur auf weichem Boden gehen. Sie "autscht" allerdings auch nicht auf harten, oder meidet ihn. Ich muss sie noch immer auf den Randstreifen schicken. Nicht schlecht für einen Ägypter, denen man ja mangelnde Härte nachsagt. Ich glaube allerdings nicht recht daran, sonst hätte ich sie nicht gekauft.
Ich glaube allerdings auch nicht daran dass Ägypter die edleren seien. Khorsheet ist ganz klar die feinere, und edlere der zwei. Sie hat mich schon vom ersten Tag an niemals angerempelt oder beim Fressen von Mohrrüben noch nie in die Hand gebissen.
Muyah geht mit fleißigem Tempo, gut und gern vorwärts, und manchmal zieht sie immer noch zu sehr am Strick, worauf ich sie meist nach hinten schicke, damit sie sich erst gar nicht angewöhnt den Zügel als "5. Bein" herzunehmen. Ein Handpferd darf bei mir nicht ziehen oder das Tempo bestimmen wollen. Wobei ich deutlich toleranter bin wenn ein Pferd etwas mehr "vorwärts" hat, als für den Menschen bequem ist, aber wenn eins davon "zuwenig" hat, kann ich schneidend streng werden. Gottseidank tendiert Muyah deutlich zum ersteren. Und im Ganzen hat sie schon viel Disziplin gelernt, und vor allem, nicht vor's Reitpferd zu laufen. Aber typisch teenyhaft motzig wie sie ist, lässt sie sich eben nicht viel sagen. Auch nicht von Natascha und Khorsheet. Die haben es schon aufgegeben sie disziplinieren zu wollen. Natascha war als Jungpferd übrigens ganz ähnlich.
Da ich gern Frieden in der Herde habe, muss sie sich von mir auch ausschimpfen lassen, wenn sie die Khorsheet verjagt. So friedfertig wie sie ist sie leider nicht. Khorsheet findet ums Futter streiten nämlich unter ihrer Würde. Überhaupt habe ich den Eindruck, Muyah wurde immer und überall als Erste gefüttert. Bei mir aber nicht.
Auch gut ausbalanciert zu laufen, muss sie noch lernen. Besonders von Natascha guckt sie sich gerade den Galopp an, damit sie nicht immer nebenhertraben muss. Der ist bei einem gut gerittenen Pferd natürlich viel versammelter. Ansonsten trabt sie sehr schön, wird hinten richtig breit, leider trägt sie dabei meistens den Schweif schief. Es ist zwar schon besser geworden, aber ich muß mal die Ostheopathin danach schauen lassen. Alle gut gerittenen Pferde die ich kannte, hatten auch eine schöne (gerade) Schweifhaltung. Pferde mit arabischem Blut sogar ganz besonders. Von der Theorie dass Schiefschweife "arabertypisch" seien, halte ich überhaupt nichts.

Araberstute auf der Weide



"Der Herr beschütze mich vor Feuer und Wind,
und Pferden die aus Ägypten sind
",

hörte man in den 1990'er unter Distanzreitern (Araber-Reitern), die polnisches und russisches Blut bevorzugten. In 10 Jahren weiß ich, ob der Spruch (bei einem hier damals recht bekannten Züchter und Reiter als Schild sogar an der Stalltür angeschlagen) berechtigt war...

Muyah ist aus einem kleinen netten Gestüt im Osten Thüringens, kurz hinter den Drei Gleichen. Wenn man Pferde irgendwo im Ausland kauft, können die einem ja das Blaue vom Himmel herunter erzählen. Und um ein paar Euro zu sparen fahre ich auch keine tausende Kilometer. Da kaufe ich doch lieber von einem Deutschen Züchter. Und zwar von einem, der sein Geld nicht in ein luxeriöses Anwesen mit Solarpanels auf den Dächern steckt, während die Pferde knietief im Morast stehen. (man kann daher Pferde am besten im Winterhalbjahr kaufen, wenn noch kein Gras auf der Weide steht. Da sieht man besser, was sie dem Züchter wirklich wert sind)
. Valeria hat sie besonders lieb, damit ich sie nicht wieder verkaufe (was ich ihr schon mal angedroht habe), und hat mir auch schon angeboten beim einreiten behilfich zu sein...

Eine unserer längsten Touren bisher waren 35km. Der letzte längere Ritt von Khorsheet vor dem Fohlen. Wir sind zum Startort 20km Hänger gefahren, und Muyah stieg ganz artig ein und aus, als ob sie das schon immer so macht. Nur Rückwärtsgehen klappte noch nicht. Na egal, mein Hänger hat keine Trennwand, und kurz wie sie ist, kann sie sich locker in ihm umdrehen. Irgendwann lernt sie auch das Rückwärtsgehen, meine kleine Büffeline.


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