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Neu 2017

Das Auto, über das Volkswagen heute auf keinen Fall mehr reden will...

  Lupo 3L

VW Lupo 3L (1999 bis Anfang 2005) - Das Alibi-Sparauto

Der 3L-Lupo war
mit rd. 15.000,- € ein Kleinwagen der "Luxusklasse" für Besserverdiener. "3L Auto" war damals eine besonders steuerlich geförderte Fahrzeugklasse. Volkswagen wollte diesen Wagen nicht wirklich verkaufen. Es gab keine Vorführmodelle, und Händler rieten zu anderen Typen (wahrscheinlich bekamen sie da mehr Provision). Er half sehr gut mit, den "normalen" Lupo zu verkaufen, der 1/3 billiger war und 50% mehr Treibstoff verbrauchte. Trotzdem wurden rund 27.000 Stück vom 3L verkauft, von denen ein Großteil noch vorhanden ist, weil sie trotz teurer Defekte und berüchtigter Unzuverlässigkeit einen gewissen Liebhaberstatus erreicht haben. Ich fuhr diesen Wagen als älteren Gebrauchten mehr als 3 Jahre; meine Erfahrungen damit habe ich hier wiedergegeben.

Der Wagen rechnete sich schon beim Neukauf nicht, da der Diesel damals viel zu billig war, und die 3 Jahre Kfz-Steuerfreiheit nur ca 550,- € ausmachten.  Bei mir verursachte er als Gebrauchter gleich viel Treibstoff- wie Reparaturkosten (und war mit 18 ct/km trotzdem noch günstig). VW Händler waren und sind mit der komplexen Technik des Wagens überfordert, sobald Störungen auftreten. Eine echte Modellpflege und Weiterentwicklung unterblieb. Der 3L-Lupo wog leer 750kg, war mit 61PS aus 1.2l durchaus flott motorisiert, und in der Ebene in sparsamer Fahrweise durchaus mit 3l/100km zu bewegen. Im Mittelgebirge bei zügiger Fahrweise mit 4l. Ein tolles Auto. Mein heutiger Kleinwagen, ein Polo TDI mit 1.4l, ebenfalls Dreizylinder Diesel, 975kg ohne Fahrer, verbraucht unter gleichen Umständen 1/4 mehr. Daraus lässt sich schon erkennen, dass VW seitdem keine besonderen Sparanstrengungen in der Motorenentwicklung mehr unternommen hat, wie auch nicht in Punkto Leichtbau (für ein sparsames Auto gleich wichtig). Stattdessen haben sie sich, bekanntermaßen, entschieden zu bescheissen, wie andere Hersteller ja ebenfalls.

Heutzutage wäre ein Leichtbau-Dieselfahrzeug mit einem Verbrauch von 3l/100km immer noch kostengünstiger im Verbrauch als ein Elektromobil. Leichter, sparsamer, und mit mehr Stauraum, wegen nicht mitgeschleppter Akkus. Umweltfreundlicher, weil nicht Kohlestrom getankt werden muss. Wartungskostengünstiger, denn ein robust ausgelegter Verbrennungsmotor (unter Verzicht auf unnötig verspielte und komplexe Technik wie sie der 3L hat) hält 250.000km ohne Austausch teurer Teile -- Lithiumakkus halten nicht so lange. Man kann bei Bedarf fast 1000km fahren ohne nachzutanken. Und bräuchte nicht für Millionen von e-Mobilen mit Billionenaufwand Ladestationen bauen: In städtischen Wohngebieten, auf dem Land, auf Park&Ride-Parkplätzen, an Arbeitsplätzen. Es bliebe auch unnötig, hunderte von Verbrennungskraftwerken oder dutzende von AKWs gleichzeitig anwerfen, sobald die typischen Pendlerfahrzeuge nämlich alle gleichtzeitig Strom ziehen wollen, besonders wenn es an einem bewölkten windstillen Tag stattfindet...

Die Hersteller denken an die Rendite vom nächsten Quartal, an nichts anderes. Deshalb wollen lieber ihre SUV's verkaufen an denen sie am besten verdienen. Sie versuchen uns mit Werbung zu verblöden, dass SUV's ohne Gelände, auf unseren für die Autos der 1970 üblichen Größen gebauten Straßen -- die heutigen Autos sind fast anderthalbmal so groß -- irgendwie "cool" wären...

Und der Regierung ist das egal. Um "das Klima zu retten" gibt es ja Symbolpolitik, worüber die Medien eilfertig berichten... Dabei ist der einzige Weg, wirklich etwas für das Klima zu tun, sparsamer Ressourcenverbrauch!

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