TAUNUSREITER (c) Frank Mechelhoff 2014 - Kopien speichern nur zum privaten Gebrauch zulässig Siehe Copyright-und Kontakt-Hinweise Neu September 2014 |
-- *) Die Araberstute dürfte damit zu den ganz wenigen Pferden gezählt haben, die den Russlandfeldzug 1812 der "Grande Armée" überlebten und aus ihm zurückkehrten. **) Hessing ? (Posthalter Poststallmeister 1823). Eine weitere Geschichte dieser Stute und ihres Reiter erzählt Spohr in "Natürliche Gesundheitspflege der Pferde" (1904), S.74f; diese betrifft das Schwimmen des Pferdes mit Reiter: "Von einem alten erfahrenen Kavallerie-Officier aus den Befreiungskriegen, welcher zuerst im französischen Heere gedient und es dort bis zum Oberst und Regiments-Commandeur gebracht, habe ich erzählen hören, dass er beim Übergang über die Beresina nach dem bekannten Brückenbruch sich dadurch gerettet, daß er sich an der Mähne haltend, neben seinem arabischen Schimmel hergeschwommen, während die in seiner Begleitung befindlichen Officiere, welche im Sattel zu bleiben versucht hatten, alle verunglückten. Daß dazu die überstandenen Strapatzen und der jammervolle Futterzustand der Tiere mitgewirkt, ist wohl gewiß. Indessen fehlen mir andererseits alle authentischen und gut verbürgten Nachrichten über Schwimmleistungen von Pferden mit voller Sattelung unter Gepäck und dem ausgerüsteten Reiter" ***) Im Militär ausrangierte Pferde wurden zumeist öffentlich versteigert. Gesunde Pferde aus solchen Auktionen wurden gern von Fuhrleuten, Gewerbetreibenden oder als Privat-Reit- oder -Fahrpferde gekauft und erzielten teils hohe Preise. ****) An dieser Geschichte finde ich dreierlei Dinge noch bemerkenswert, die mehr nebenbei geschildert werden. Erstens, ein preußischer Major im aktiven Dienst ersteigert ein Pferd im Land des "Erbfeinds" Frankreich. Neben französischem Geld muss er sich auch um einen Pass bemüht haben. Zweitens, der "alte Major L." hat das soeben erworbene, als lebensgefährlich verschrieene Pferd über eine Strecke von 60km "nach Hause"geritten (so weit ist die Entfernung zwischen Metz und Luxemburg). Drittens, treffen sich französische und deutsche Offiziere zu "Offiziersstammtischen" in der zu jener Zeit deutschen Festung Luxemburg (die lange französisch war und bald wieder sein würde). Dass man sich also in Festungen dies- und jenseits der Grenze belauert, hält niemand davon ab die Feindschaft auf solch ritterliche und kultivierte Weise zu pflegen. Bestimmt hat man dabei französisch gesprochen, die Sprache der großen Reiternation. - Und das alles lange vor der Europäischen Union... |