taunusreiter ... die Geschichte der
HINTERTAUNUS - DISTANZ

(c) Frank Mechelhoff 2005 - 2010

Kontakt: taunusreiter -a-t- yahoo.de
                                                     
Update Februar 2010   ...wer Photos hat oder schöne Geschichten zu berichten, nur her damit!

Auf der Strecke
1992 - Zwei Reiter beim Anstieg aus dem Dombachtal, 8 km vor dem Ziel...
Ihre Gruppe hat gerade an der unangekündigten Kontrolle die Führung eingebüsst.!
alle Fotos gemacht vom "Sportlichen Leiter"

HINTERTAUNUS - DISTANZ  1992 - 1998

Distanzritt nach VDD Reglement, veranstaltet von der "Interessengemeinschaft Taunus Wanderreiter"

Vorgeschichte 1991 - Günther Kludas, Barbara Rohlfs und Jörg Dietz - alles erfahrene "Senior" Veranstalter - stehen beratend zur Seite und unserer Idee aufgeschlossen gegenüber. So ein Ritt im Hochtaunus, zwischen Limburg und Frankfurt, der fehlt noch, das gibt es bisher nicht!

Das Logo (Stallplakettenmotiv)
- gezeichnet von, unvergessen, Dana Nejedly

Inspiration und Vorbilder
- die Ritte des FEUERREIS, WIESENTAL-Distanz, STECKENROTH
Mir sagen immer noch Leute es sei damals der schönste Ritt von allen gewesen. Das sehe ich immer noch als große Ehre. Aber ich weiß natürlich dass es einige gab an denen wir uns nur schwer messen konnten: die exclusive Gastfreundschaft und huffreundliche Streckenführung eines unabhängigen Geistes namens Jörg Dietz und seiner WIESENTAL-Distanz 30km entfernt im Osttaunus- die besten Kartenreiter Europas und die unbarmherzige sportliche Herausforderung der Albritte des FEUERKREIS - Danke Wolfram Zuleger - das veranstaltungsmässige Chaos eines Bert Fichtels - denn das Geläuf für die Pferde ist alles, und alles andere nichts. Dass aber auch sportliche Wertung ernstzunehmen ist konnten wir 30km im Westen sehen, bei den Ritten in Steckenroth. Kurzum: wir waren so in der Mitte, und ich glaube bis heute, wir haben es nicht ganz schlecht gemacht...!

Der Grundgedanke
- Naturerlebnis, Sport, Tierschutz und ein geselliges Event

Der Sport ist wichtig genug dass die Wertung ernst genommen und präzis sein muß - aber das "Drumherum" ist eigentlich das wichtigere...

Info:
Distanzritte
, das sind Ausdauerleistungsprüfungen zu Pferde. Tierärzte kontrollieren bei Start, Ziel und auf der Strecke und begutachten dabei genauestens Gangwerk, Rücken und Kreislauf. Nur Pferde denen die Tierärzte zutrauen zumindest 20-25km ohne Schäden zu erleiden oder Schmerzen zu ertragen dürfen an den Start, oder weitergehen. Etwas das im Pferdsport generell selbstverständlich sein müsste, aber leider nicht immer ist. Neben Spring-, Dressur-, Vielseitigkeitsreiten und Viererzugfahren ist es die fünfte internationale Reitsportdisziplin (bis hin zu Europa- und Weltmeisterschaften), wobei es aber nicht olympische Disziplin ist. Veranstaltet werden Prüfungen von 25 bis zu 160km an einem Tag, oder Mehrtagesritte, je nach Belieben und Möglichkeiten des Veranstalters. Die meisten Strecken sind markiert, es gibt aber auch unmarkierte Ritte (wie unseren) wo der Reiter sich anhand der Karte orientieren muß.
Der Veranstalter bestimmt in seiner Ausschreibung ob einzeln, in Gruppen oder im Pulk gestartet wird. Es darf nach Belieben einzeln oder in Gruppen geritten werden, fremde Hilfe ist jedoch verboten. Es gilt: Alle Reiter, alle Pferde (wobei es ein Mindestalter zum Schutz junger Pferde gibt).
Es gelten die Bestimmungen des Veranstalters, festgelegt in der jeweiligen Ausschreibung, das Reglement des VDD für Distanzwettbewerbe, sowie die generellen Regularien für Pferdesportveranstaltungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Die Strecke - war fast immer unmarkiert (Kartenritt) auf  80-90% unbefestigten Wegen
Naja "unmarkiert" - es gab fast immer mindestens "Hilfsmarkierungen" (Kreppband) an schwierigen Stellen. Mit mehr Helfern in der Woche vor dem Ritt hätte man es auch markieren können. Aber letztlich waren uns die Karte lesenden Reiter doch lieber. Wer nicht so sicher war hielt sich eben an welche die es konnten. Und letztlich reduzierte es das Tempo zum Wohle der Pferde.

Finsternthaler Höhe
Keine Wiese sondern ein Weg/ Rückweg in Richtung Feldberg: Dieter Hannes und seine Gruppe


Der Startort - Das Weiltal zwischen Niederreifenberg und Schmitten, mit Blick auf die Burg Reifenberg

Die Präsenz der Reiter und deren Rigs (Zugfahrzeuge und Anhängergespanne, teils auch LKWs) einmal im Jahr für 2 1/2 Tage  war schier erdrückend - aber sie waren immer genauso plötzlich weg wie sie gekommen waren, hinterliessen den Platz besser als vorgefunden - und sogar die Wiesen hübsch abgefressen für die nachfolgend sich einfindenden Grill- und Erholungsfreunde

Die Starterzahlbegrenzung - notwendig wegen der Platzverfügbarkeit am Startort
Das Gelände gehört bzw. wird betreut durch den Zweckverband Naturpark Hochtaunus, der auch stets um Genehmigung ersucht wurde. In den späteren Jahren massierten sich hier wilde Grillfeiern (meist durch Anreisende aus dem Frankfurter Raum) und das Gelände wurde regelmäßig zugemüllt. Wir mussten vor jeder Veranstaltung erstmal gründlich aufräumen und den Müll beseitigen. Leider meinte der Geschäftsführer des Zweckverbandes, Herpel, den Distanzreitern das Bauen von Paddocks (das sind: kleine, für die Dauer der Veranstaltung mit E-Zaun-Band abgesteckte Grasflächen für die Unterbringung der Pferde während, oder in den Pausen der Veranstaltung) untersagen zu müssen gleichwohl die Pächter des Geländes (Landwirte) dies erlaubten - Begründung: "Ich genehmige hier was ich will. Man sieht die abgefressenen Stellen von der Straße gegenüber - das Gras sieht so komisch fleckig aus - das will ich nicht länger dulden"...
Na klar sah man es, wenn man unbedingt etwas sehen wollte - für 5 Tage etwa...

Helfer machen Pause
          - Am Stop Galgenberg

Kleine Auszeit für die Helfer: Stopleiter Magnus Dehe und seine jungen Helferinnen gönnen sich selbst eine Pause, die ersten Reitergruppen sind weitergezogen und am Hauptstop Galgenberg ist im Moment alles ruhig. Das "Versorgungsfahrzeug" gehörte Achim Kaspar. Damals hatte noch fast niemand in Deutschland so schicke Pickups (zehn Jahre später fuhren sie alle welche...)

Die Veranstaltercrew (Ständige Helfer und Unterstützung)
- ohne diese wäre nichts gelaufen.

Tja, und dann war da ein Ideen- und Streckenfinder, Chefdiplomat, Sekretär und Telefonist, Kassenchef und Obereinkäufer, Sportlicher Leiter und Mädchen für alles in Personalunion. Ihr wisst wer das war...

Claudia misst
          Syglavi
Claudia Körner (vor ihrem Bus) misst Siglavy Bagdady bei Zielankunft von Astrid Kneipp; Ihr Mann Thomas hält das Pferd. Carmen Kuhlmann steht als Tierarztschreiberin daneben

Die Tierärzte und unser Procedere

Claudia Körner (1992-1996), Lioba Wagner (1997-1998) - Cheftierärtze (bzw. -tierärztinnen)
Daneben hatten wir fast immer noch einen Zweit-Tierarzt auf der Strecke, aber eher als zusätzliche Sicherheit. In den letzten Jahren auch "Junior-Vets" von der Vor- bis zur Nachuntersuchung. Urteile in Hinblick auf "No-Go" fällten letztere nur mit den Stopleitern zusammen (oder/und mir). Das kam etwa zwei-dreimal vor in den Jahren. Aber auch die 'erfahrenen' Vet's waren, obwohl ich nie darum bat, nicht zu stolz mich nicht heranzurufen wenn eine "kritische" Entscheidung anstand (das ist: eine nicht ganz klar zu beurteilende Gangunregelmässigkeit, eventuelle Lahmheit beim Pferd, die das sofortige Ausscheiden von Pferd und Reiter zwingend macht) und ich am Ort war - und ich liess in diesen Fällen auch alles andere stehen und liegen, weil es nicht viel gibt auf so einem Ritt was noch wichtiger ist! Dann verständigten wir uns kurz. Meist waren nicht mehr als 2-3 Sätze nötig denn all diese Fälle waren klar und die Entscheidungen vertretbar. Um es klar zu sagen: Natürlich trifft der Tierarzt mit seinem Fachwissen die Entscheidung, aber das 4-Augen-Prinzip, finde ich, ist das Beste. Sie verhindert "Einzelkämpfer"-Entscheidungen, die nicht vorkommen sollten, über die dann hinterher beim Bier - oder noch auf den darauffolgenden Veranstaltungen - häufig dumm dahergeredet wird. Meine Auffassung als Veranstalter: Es gehört dazu, es ist verpflichtend, um die Ritt-Tierärzte in diesem schwierigen Job zu unterstützen! Trifft der Tierarzt dabei Entscheidungen hinter denen man als Veranstalter nicht zu 100% stehen kann, sei es dass sie unvertretbar streng sind, sei es dass sie "zu lasch" und oberflächlich sind, muss man sie für dieses Mal ohne Murren mittragen und sich fürs nächste Jahr einen anderen rittbetreuenden Tierarzt suchen.
An den Stellen wo ich nicht selbst dabei sein konnte, weil häufig 2-3 Stops gleichzeitig mit Helfern und Tierärzten besetzt werden mussten, gab es benannte Stopleiter mit Veranstaltererfahrung um das "4-Augen-Prinzip" zu erfüllen.... Unsere "Helfer-VIP's", bei der Vorbesprechung den Reitern namentlich vorgestellt, deren Pferdeerfahrung und Durchsetzungsvermögen ich das Vertrauen entgegenbrachte dass, wo sie standen, kein Pferd wieder hinaus auf die Strecke ging dass da nicht hin gehörte.
In den ersten drei Jahren hatten wir die Nachuntersuchung nach zwei Stunden, anschließend die Grillfeier und die Siegerehrung erst um 21.00 (Mitte Juni ist es da noch hell). Fast alle Teilnehmer blieben aber bis zum Sonntagmorgen. Danach (ab 1995) war die Nachuntersuchung am nächsten Tag verbindlich für alle, was auch den Vorteil hatte dass der Cheftierarzt auf den letzten und vorletzten Kontrollen die spät ankommenden Pferde untersuchen konnte, was wichtiger ist als die Pferde im Ziel zu untersuchen, wo sie ja nicht mehr weitergehen müssen.

1994

Als Reiter bekommt man das selten so mit, hält es vielleicht auch nicht für möglich, aber die Tierärzte, ich als Veranstalter, die Stopleiter, Tierarztschreiber und P/A-Messer - wir wussten immer über jedes Pferd Bescheid auf dem Ritt. Fast überall gleichzeitig. Mit allen Tierärzten lief die Kommunikation excellent. Damals gab es noch keinen sicheren Mobiltelefonempfang an abgelegenen Standorten, und so war es während des Rennens hauptsächlich mein Job die Informationen weiterzutragen. Ich bin mir ganz sicher, keins der ausgeschiedenen Pferde hat auf unserem Ritt bleibenden Schaden genommen, sondern selbst bei den ausgeschiedenen war nach ein paar Tagen alles wieder gut. Sonst hätte ich als Veranstalter leider nicht guten Gewissens veranstalten können, sondern die Bilder dieser Pferde hätten mich in meinen Träumen verfolgt...

Meine diesbezügliche "Philosophie", von der ich heute noch überzeugt bin, war wie folgt:
Wir kontrollieren auf der Strecke im Zweifel etwas strenger als der Standard, und bei der Nachuntersuchung minimal großzügiger.
Bei uns "rutschte keiner eben so durch". Das bekamen die Reiter vorher gesagt, und ritten entsprechend. Ich pflegte in den Vorbesprechungen immer mit etwas drastischen, mir von den Teilnehmern nie übelgenommenen, Worten darauf hinzuweisen -es war mir wichtig. Trotzdem, oder vielleicht auch deswegen, waren gangbedingte Ausfallzahlen auf der Hintertaunusdistanz immer bescheiden - Ausfälle wegen zu hohen Pulswerten, schlechter Regeneration kamen indes, wie auf anderen schweren Ritten auch, fast jedes Jahr in mäßiger Zahl vor. Die Nachuntersuchungen waren immer straff durchorganisert - niemals schikanös, wie das manche Tierärzte zu jener Zeit so "kultiviert" hatten... Es gab kein Schlangestehen und kein Stundenlang-Herumführen. Mein, von den Cheftierärzten immer geteilter, Grundsatz für die Nachuntersuchung war: Ein Pferd, dessen eventuelle Lahmheit man nicht in 3 Minuten Nachuntersuchung und Vortraben erkennt, ist nicht lahm - oder falls doch, hätte es schon auf der Strecke heraus gehört, und man hätte dort verdammt nochmal besser hingucken müssen! Das Pferd aber erst nach der Anstrengung herauszunehmen, nützt ihm nichts mehr.  Bei uns ging es deshalb bei den Nachuntersuchungen zügig zu, nach Aufruf, und man wusste genau an welchen Stellen bei jedem Pferd noch etwas genauer hinzusehen war. Ausfälle bei der Nachuntersuchung gab es trotzdem, auch wegen Satteldruck bei wahrscheinlich ungewohnt, oder ungewollt lange gerittenen Teilnehmern, und/oder zu seltenem Absteigen und Führen des Pferdes auf der Strecke. Aber nie gab es bei uns 30% Ausfälle bei den Nachuntersuchungen, wie man das auf anderen Ritten jener Zeit nicht selten erleben konnte, gar als Beleg genannt wurde für "strenge Kontrollen" oder "ernstgemeinten Tierschutz"...

Reiter und Helfer nach dem Ritt
Reiter und Helfer nach dem Ritt (1994)


Die Streckensuche
Entstanden ist die Strecke aus zahlreichen Wanderreitstrecken der 80'er Jahre.
Noch heute (2005) reite ich die meisten Abschnitte 1-2 mal im Jahr. Gerade im Hintertaunus hat sich - Gott sei Dank - wenig zum negativen verändert.
Jedes Jahr aus Neue (meist zu Pfingsten) machte ich einen Zweitagesritt - meistens auf Ligeira mit der jungen Natascha als Handpferd - um die Strecke zu verifizieren (keine neuen Schotterwege?) und, wo erforderlich, neue Alternativen zu suchen. Unser enormer Anspruch an das Geläuf machte die Sache nicht einfach. Aber sinnlos durchs Gebüsch schlagen wollen wir uns auch nicht - die Strecke soll auch schnell sein damit keiner in Versuchung kommt woanders lang zu reiten, als auf der Karte ausgewiesen. Und Kontrollposten (stets angekündigt) können wir uns wenige leisten, sie binden wertvolle Helfer die an den Stops wichtigere Arbeit tun können als bloßes Abhaken von Startnummern... Und auch die relativ wenigen "befestigten Wege" sollen sich mit unbeschlagenem Pferd gut reiten lassen. Manche Feinschotterwege sind ja gar nicht so schlecht, wenn sie ein paar Jährchen alt sind. Danach muß man alles gucken!
Trotzdem reiten natürlich die meisten bei uns - im Juni, also mitten in der "Saison" - mit Beschlag (ca. 75%) und das ist auch ganz gut so.

Geschichte(n) und Ergebnisse


Höhendiagramm
Das Höhendiagramm von 1994 - immer wieder gern vom Veranstalter ausgehängt, um den Reitern schon vorher ein bißchen Angst zu machen - bzw. (richtiger) sie zu vorsichtiger Reitweise anzuhalten

Die 66km-Strecke (1992-1994)
Start ist traditionell um 7.00 oder sogar um 6.00 Uhr früh mit einem Böllerschuß. Ebenso traditionell begleitet der Veranstalter die Reiter auf den ersten 5km mit seinem Pferd als Startreiter und setzt sich dann ab, reitet heim, bringt seine Pferde zurück auf die Koppel, und schafft es dann meist nicht mehr rechtzeitig um die führende Gruppe am ersten Stop zu treffen. Aber das ist auch nicht nötig, denn der Stopleiter dort ist bestens gerüstet, weiß auch so was zu tun ist, und alle Helfer stehen bereit..
Die Strecke geht gleich beim Start einen kurzen steilen Hang hinauf nach Seelenberg, am Pferdskopf vorbei Richtung Treisberg und wieder hinab ins Weiltal bei Hunoldstal. Von da an ist es in grob nördlicher Richtung zügig zu reiten. Über die Höhe von Merzhausen, vorbei am Wolfsgarten, durch den Wilhelmsdorfer Wald, dann an Naunstadt vorbei ins schöne Steinkertzbachtal. Dort ist bei Mönstadt, wo früher die Bahnbrücke das Tal überspannte, die erste Pause, wo Frühstück gereicht wird - von Reiner und den übrigen Helfern mit Engagement zubereitet.
Hier dreht der Streckenverlauf nun leicht westwärts. Es geht zunächst kräftig ansteigend hinauf auf die Höhe von Heinzenberg und hinab an die Runkelsteiner Mühle (Furt durch die Weil) - und dann über die Höhe zur mittelalterlichen "Rennstraße" durch Wald und das schöne Herrnwiesbachtal herunter (bzw. in einzelnen Jahren auch öst- und nördlich um Wolfenhausen herum) und auf den herrlichen alten Höhen- und Waldrandweg "Alte Wasserstraße" nach Villmar der sich schnell reiten lässt. An der alten Richtstätte des Gaus, dem Galgenberg, war stets der Mittags-Stop, wiederum mit Verpflegung und heißem Kaffee.
Unterschiedliche Streckenführungen gab es auch - nun wiederum südöstlich verlaufend - übers Feld Richtung Eisenbach bzw. Hof zu Hausen, an Schwickershausen vorbei, und ins wunderschöne Dombachtal herab. Hier war, kurz vor dem Anstieg zur Tenne, an unterschiedlichen Stellen (häufig am "Dreiländereck") noch ein unangekündigter Stop (Radarfalle), und für manch einen Ritt gab es hier die Vorentscheidung oder es verschoben sich hier Plazierungen. Durch den Wald parallel zur Rennstraße gab es ein paar Varianten je nach aktuellem Bewuchs oder Trockenheit, so dass die Strecke zwischen 65 und 69 km lang war (dier Streckenlänge wurde jedes Jahr präzis ermittelt, daher die unterschiedlichen Angaben der einzelnen Jahre). Das letzte Stück von der Kittelhütte hinab war für ein "Finish" (dem "Herausreiten" des Siegs zwischen mehreren ähnlich schnellen Reitern auf dem letzten Abschnitt) eher ungeeignet. Aber zu solchen Rennen auf den "letzten Metern" kam es bei uns nie. Schon allein deswegen, weil angekündigt wurde, Ankommende innerhalb derselben Minute auch immer gleich zu werten!

Auf der Strecke
So gut kann man unterwegs sein wenn man sich Zeit lässt! - 9:48 Std. für 66 km (Martin Lauber, Inge Ludwig und verdeckt, Gabi Ende)
Titelbild Distanz Aktuell 1992


1992 - Premiere!

Bericht in der "Freizeit Im Sattel"
Nur zwei Ausfälle auf neuer schwieriger Berg-Distanz
Die Taunus-Wanderreiter luden am Wochenende nach Pfingsten zu einem dreitägigen Fest mit Pferden ins schöne Weiltal ein. Man traf sich am Freitagabend in geselliger Runde zum Eintopfessen am Feuer. Das Lager - ein weitläufiger Grillplatz - bot Blick auf Burg Reifenberg, einen See und viel Platz für Pferdepaddocks. Nur 25 Nennungen waren zugelassen. 21 Reiter erschienen, überwiegend mit alten, erfahrenen Pferden beritten. Cheftierärztin Claudia Körner und Dr.Rainer Ernst betreuten die Veranstaltung hervorragend. Auch unter den Helfern gab es bekannte Gesichter von benachbarten Ritten.
Am Samstagmorgen gab Veranstalter Frank Mechelhoff nach einer ausführlichen Vorbesprechung den Start frei. 66 KM mußten in schwierigem Berggelände nach Karte zurückgelegt werden, davon 57 KM auf unbefestigtem Geläuf. Rasch wurde es warm. Am 1.Stop zeigte sich, daß das Reittempo den äußeren Bedingungen recht gut angepasst wurde: Die schnellsten waren mit Tempo 5,5 unterwegs. Vier Kontrollpunkte gab es neben den Stops anzureiten, und trotz gelegentlicher Verritte wurde die Strecke sehr gut eingehalten; "Abkürzungen" waren unmöglich. Auf einer alten Straße entlang der Lahnhöhen mit schöner Aussicht wurde der Galgenberg um die Mittagszeit erreicht.
Drei Reitergruppen lagen dichtauf an der Spitze, als im wunderschönen Dombachtal 10 KM vor dem Ziel die letzte Verfassungskontrolle erreicht wurde. Ein Pferd hatte ein Eisen verloren, man fand es nicht wieder und der Reiter führte die letzten Kilometer bis ins Ziel [das war Stefan Zöller auf Cloud Question Mark]. Die Gruppe, die lange Zeit geführt hatte, musste 13 Minuten warten, bis alle Pferde Puls 64 erreicht hatten. Die Verfolgergruppe kam schon nach 2 Minuten weiter und verließ die Kontrolle als erste.
Der letzte Abschnitt, der steile Aufstieg auf die Riedelbacher Höhe und die steinige Rennstraße wurde von den Reitern vernünftig angegangen. Keiner ritt auf Einzelsieg. Kein Pferd bedurfte medizinischer Betreuung, anders als auf einigen Bergdistanzen der Vergangenheit. Zwei Reiter dagegen waren durch Stürze lädiert, sie bissen die Zähne zusammen und ritten weiter, aber wären selber durch keine "Lahmheitskontrolle" gekommen.
19 Reiter (90 %) blieben in der Wertung. Alle Pferde sahen gut aus, obwohl die erfahrensten Reiter meinten, die Strecke sei schwerer als die meisten 80-KM-Ritte. Am Ende gab es eine Riesenfete mit Gegrilltem bis tief in die Nacht. Die meisten fuhren erst am Sonntagvormittag nach einem ausgedehnten Frühstück zurück.
Die Siegerzeit beträgt 6:28 Std. für 66 KM.

Stefan Zöller mit Cloud
Der Blick gilt dem Huf ohne Eisen: Stefan Zöller mit Cloud auf der Mauloffer Höh (Alte Poststraße)

1993 - der zweite Ritt

In diesem Jahr ist die Strecke leicht länger, 69km. Von 19 Nennungen gehen nur14 Reiter auf die Strecke. Zwei Pferde werden nicht zum Start zugelassen, darunter der später bekannte Sharif von Ingrid Löwer. Die startet ungerührt mit dem Pferd ihres Freundes Horst und wird damit noch zweite (so faul ist "Baby" gar nicht)... Drei Pferde fallen unterwegs wegen Lahmheit aus (die höchste Ausfallrate auf unserem Ritt). Zwei Reiterinnen verreiten sich hoffnungslos und überschreiten die großzügig bemessene Zeitgrenze! Nur 9 Reiter bleiben in der Wertung, die Siegerzeit liegt mit 8:06 anderthalb Stunden über der Vorjahreszeit. Der Ritt erhält den Ruf "Schwerste Mitteldistanz Deutschlands".

Was es sonst noch gab? Ricky reitet auf einem Deutschen Militärsattel, und wird von einem Reiter überholt, der ihn drauf aufmerksam macht, dass er soeben eine Satteldecke neben dem Weg liegen sah. Ricky denkt sich: "Wie kann man nur beim Reiten sein Pad verlieren??", schaut an seinem eigenen Sattel herunter -- und dreht um, denn er stellt fest dass er ohne Pad reitet. Tja, sowas kann mit Militärsattel passieren, außer man gurtet knall-eng!... Und Beate wird von der Tierärztin ernstlich gerüffelt und (das Pferd Rilan!) erhält einen Eintrag in die Checkkarte "Erscheint ungeputzt zur Nachuntersuchung".

Im Herbst veranstalteten wir dann noch den "
Handpferderitt rund um den Feldberg", ein Einführungswert über 35km mit Wertung nach "Richtzeit" Tempo 7 und Erholwerten. Piwi zeichnet als sportlicher Leiter. Auf diesem Ritt sahen wir zahlreiche Reiter der ersten Hintertaunusdistanz wieder. Der Routinier Fritz Becker gewann mit seinen beiden altgedienten Arabern mit den besten Pulswerten. Fast alle erreichen die Wertung.

Ina und Czyppa
"Frank, wir reiten Dich auch um..!" - ich hab es noch im Ohr, Ina... Wer an genau dieser Stelle aus dem Wald ins Feld herauskommt, ist froh:
Dann hat man sich im urwaldartigen Wolfenhausener Wald, auf der "Alten Wasserstraße", zumindest nicht verrtten!


Einen Distanzritt veranstalten - das ist schon eine ganz tolle Sache ..!
Auch wenn man als Privatveranstalter oft das Gefühl hat "mit einem Bein im Gefängnis" zu stehen. Es ist wie ein Rausch, und er kann süchtig machen. Reitern sei gesagt: Das Gefühl, eine schöne Strecke selber zu reiten, ist noch gar nichts gegen die Freude, wenn man andere Reiter, die man kennt und mag, auf eine solche Strecke schicken kann - und weiß, man hat alles getan dass sie es auch genießen können. Es ist eine Herausforderung vom organisatorischen her - als Projektmanager ist das mein tägliches Geschäft - aber es geht auch (im positiven Sinne) ans Herz...
Meine Freude am Ritt beginnt immer jedes Jahr regelmäßig beim Verschicken der Ausschreibung an, damals noch mühsam per Deutscher Briefpost. Dann trudeln, oft schon Tage nachdem man sie verschickt hat, die ersten Nennungen ein: Man freut sich über Bekannte Namen und Reiter, und von den Unbekannten versucht man anhand der Angaben auf dem Nennformular, sich schon mal ein Bild zu machen. Oder fragt reitende Bekannte: Den oder die schon mal irgendwo kennengelernt? Und: ach, der oder die hat auch wieder genannt? Das wird sicher ein spannender Ritt, dessen Pferd ist gut dieses Jahr. Oder: Diese Leute sind einfach gute Pferdeleute und richtig nett.
Kurzum: Fast alles sind es tolle Leute, die den Weg zu uns finden.
Manche kommen bloß ein- oder zweimal und machen sich doch durch ihre freundliche Art und ihre horsemanship unvergesslich.
Viele Gesichter (die von Menschen und Pferden) habe ich auch nach den vielen Jahren noch im Kopf - auch manche die man nur einmal gesehen hat, und dann nie wieder etwas von hört
So ist es eben, war es immer, und wird immer so sein: Reiter- und Pferdelos: Es gehört, neben vielem allem anderen, auch Glück dazu ein fittes und gesundes Pferd zu haben, für anspruchsvolle Ritte wie den unseren. Und manchen ist dieses Glück nicht lange beschieden.

1994 - da gab es auch noch die Spätlese-Trophy

Rittbericht aus "Distanz Aktuell"
Die Hintertaunus-Distanz ist in sechs Stunden zu reiten ! Beate und Mäus haben das am zweiten Juni-Wochenende in ziemlich beeindruckender Manier unter Beweis gestellt. Vorbei dürften damit die Zeiten sein, da Stimmen behaupteten, der Veranstalter verheimliche Kilometer und der Ritt sei in Wahrheit ein "versteckter 80er". Nein, nicht mehr aber auch nicht weniger als 67 KM waren dieses Jahr zu reiten.
Nun, beim dritten Mal, wissen die Reiter wohl, an welchen Stellen es sich zügig reiten läßt. Dafür brachten sie die Organisation in Verlegenheit. Früher konnte man gemütlich einen Stop hinter dem andereren anfahren. Heuer mußten wir 2 Stops und das Ziel gleichzeitig besetzt halten. Das erwartete Frühstück am ersten Stop verzögerte sich etwas, weil Achims Pick-Up, der Versorgungswagen, morgens daheim zwei Reifendurchstiche hatte. Wäre er doch über Nacht bei uns am Lager geblieben ! Dann fuhr eine Helferin, anstatt zum Kontrollpunkt, ein ausgeschiedenes Pferd zurück. Vorwürfe an den Veranstalter waren die Folge, dass man den Kontrollpunkt gesucht hätte!
Niemand hatte für dies Wochenende mit Sonne gerechnet, ein großes Zelt war sogar am Lagerplatz errichtet worden - doch plötzlich war sie da. Hurtig marschierten die Ponies durch die Furt des angeschwollenen Weilbachs. Mehrere Trupps Reiter erreichten mit gut Tempo 5 den Hauptstop am Galgenberg. Hüfthoch gewachsenes Gras auf den Feldwegen und tiefer Boden durch die vielen Regenfälle - mindestens 4 Pferde verloren Eisen, ein Reiter beendete aus diesem Grunde hier den Ritt. Das Pferd, das am Morgen beschlagen worden war, behielt seine. Gefährdungen verursachte ein unerzogener Vollblutaraber-Hengst. Eine Intervention blieb unnötig, da er sich durch Aufregung bei der Nachmessung selbst disqualifizierte.

Auf der Strecke (Dombachtal)
Andrea Klein mit ihrem Tabun im Trab  (Schwickershauser Feld, km 55)

Eine andere Reiterin wollte mit ihrem Hengst aufgeben. "Ihr Pferd ist in Ordnung, Sie reiten weiter!", befahl Claudia. Weil sein Pferd eine L 1 hatte, hörte Ricky freiwillig auf - doch es gibt noch viele Ritte dieses Jahr... Zwei Reiterinnen verirrten sich, blieben stundenlang verschollen. Dann wurde durch die Polizei dem Ground Marshall Pivi die Kunde, die Reiterinnen seien wohlauf in Haintchen. Auch Rainer, der auf Sieg reiten wollte, verritt sich und verlor weit über eine Stunde.
Auf dem letzten Stück war wieder markiert, die übrigen Reiter kamen alle in guter Zeit an. Ira strahlte, die jüngste Reiterin (8 Jahre) kam auf Grazie, dem ältesten Pferd, in glänzender Manier an. Ritja konnte stolz sein auf beide. Die Werte des Shagya kamen nicht herunter - Pech für Klaus, obwohl das Pferd gut aussah. Die Nachuntersuchung brachte fast keine Überraschungen mehr. Nachdem die Steaks aus der Gußpfanne verzehrt worden waren, wiederholte sich die Feier vom Vorabend. Hans hatte auch dieses Jahr die Gitarre nicht vergessen, und Martina feierte wie immer ihren Geburtstag bei uns.
Off the records: Am Lagerfeuer singen wir "Roll me over lay me down, and do it again!", und Martina kennt alle Strophen...!
Toll die Hilfsbereitschaft der Reiter und Troßfahrer. Alle packten mit an, wenn es etwas zu tun gab. Für solche Leute veranstaltet man gerne. Am nächsten Tag wollte eigentlich keiner so recht nach Hause. "Wir hätten nie gedacht, daß der Taunus so ein schönes Reitgelände ist", meinte Heinz, und mit ihm viele andere. Aber die Lage des Platzes im Weiltal, mit Blick auf Burg Reifenberg und dem See ist auch einfach bezaubernd. Als nach Aufbruch der Letzten entspannte Ruhe über dem Tal lag, erschien es völlig unwirklich, was hier wenige Stunden zuvor noch los gewesen war. Sie waren verschwunden ohne die geringste Spur zu hinterlassen.


Weilfurt
Alexandra Haas und Sokki in der Weilfurt (noch ein Titelbild in Distanz Aktuell)

Ritja Dressler, eine Vollblutpferdefrau wie ich keine bessere in meinem Leben erlebt habe, hat zwei Pferde genannt und ruft mich am Abend vor der Veranstaltung an: Ihre alte Stute Grazie, die von Tochter Ira geritten werden soll, ist noch nicht beschlagen. Ihr Schmied hatte keine Zeit, und ihr Mann ist gesundheitlich angeschlagen, kann es nicht machen und auch nicht mitkommen. Ob sie wirklich mit unbeschlagenem Pferd bei uns reiten kann, sie habe gehört wer meine Tierärztin ist..? Eigentlich will sie absagen - für beide, damit Ira, erst 8, nicht enttäuscht ist. Ich sage ihr, Ritja, was soll der Unsinn, natürlich kann man bei uns unbeschlagen reiten. Komm etwas früher, und nimm einen guten Satz schon getragener Eisen mit, für alle Fälle, falls die Hufe schon weit abgelaufen sind. Denn unsere Tierärztin Claudia Körner sieht sowas nicht gerne -- und hat damit auch nicht ganz Unrecht.
Und sie kommt mit beiden Pferden, als erste von allen - der 7.5-Tonner braucht auch Platz - und wie sie den harten Kiesweg zum Vortraben sieht, denkt sie die ganze Strecke ist so, und hat nun erst recht Bedenken, obwohl  Grazie gut läuft und auch noch viel Huf hat. Aber die Reserveeisen sehen so vorzüglich aus, dass ich sage, komm, lass uns nicht lange reden, mein Werkzeug liegt im Wagen bereit (wie bei jedem Distanzritt) -- in 20 Minuten sind alle vier drauf.
Soviel Zeit muß sein! Selten so ein mustergültig braves Pferd beschlagen, meine eigenen eingeschlossen!...  Grazie, ältestes Pferd auf dem Ritt, bewältigt den Ritt ohne den kleinsten negativen Eintrag in der Checkkarte, 66km, in vorbildlichster Manier -- und Ira strahlt, hat es sogar geschafft ihre Mutter auf dem Traber Tallyhoo um 23 Minuten abzuhängen.
Noch Jahre später muss ich mir von Ritja anhören, wie gut ich ihr Pferd damals beschlagen habe, und was Grazie mit diesem Beschlag noch alles ging -- war doch nur eine Kleinigkeit....

 
1994
 FEUERKREIS-RITT...


Hauptstop Galgenberg
Wiese zur Pferde-Entspannung am Hauptstopp am Galgenberg. Eine zweite Wiese lag 80m weiter ab, besser geschützt bei Wind und Regen, und wurde zumindest 1x als Stop-Wiese benutzt
 
Die "neue Strecke" (96 km)
Wir wollten immer einen Langen Distanzritt (d.h. über 80km) machen, den man auch vorab in der Wertung beenden konnte. Diese Möglichkeit bot uns nun erstmals das Reglement. Auch die Nachuntersuchung nach schon 2 Stunden war uns ein eigentlich ein Dorn im Auge. Deshalb wurde die Strecke modifiziert: Statt eines Rundkurses wurde eine Strecke angeboten, die man hin& zurück zu reiten hatte, nach dem Vorbild der Rodgaupost von Dieter Hannes und der Vogelsbergdepesche vorn Burckhardt Dressler. Das wurde von den Reitern auch sehr gut angenommen, "Hin& Zurück"-Kurse kamen in jenen Jahren ein bißchen in Mode. Wir haben aber die "alte Strecke" nie aufgegeben und immer angekündigt sie auch mal wieder auszuschreiben.
Die "neue" Strecke südlich von Wilhelmsdorf von der "alten" ab und führt von da an in streng nördlicher Richtung. An der Haltestelle der Taunusbahn Wilhelmsdort ist nun der erste Stop; vortraben leicht bergab in Richtung der Gleise. Weiter gehts zur Hohen Schneid und hinab ins herrliche Wiesbachtal., dann um Grävenwiesbach herum und auf dem Höhenrücken zwischen Solms- und Möttbach, wo ein herrlicher Weg verläuft. Am Waldrand bei Dietenhausen kommt man kurz aus dem Wald hervor zum nächsten Stop, und weiter geht es auf dem Höhenrücken, bis man bei Niederquembach wieder die Zivilisation erreicht. Durch Feld geht es nun an Laufdorf und Schwalbach vorüber, auf Nauborn zu. Dort liegt südlich von Wetzlar ein ehemaliges Truppenübungsgelände - schönste Heidelandschaft und inmitten das Hofgut (mit Restaurant) Magdalenenhausen. Hier ist der Wendepunkt der Strecke nach 45 Min. Pause. Auf dem Rückweg (gleiche Strecke) kann man bis ins Ziel reiten oder bei Dietenhausen oder Wilhelmsdorf den Ritt vorab in der Wertung beenden, sofern das Pferd dort als weiterhin "reittauglich" eingestuft bleibt.

Link: Karte der Strecke auf Google-Maps / GPSies (Möglichkeit zum Download als GPS Track zum Nachreiten)

1994 Siegerehrung
Siegerehrung 1993. Mit Kappe und Notizblock, der sportliche Leiter. Mit lila Jacke, mein Vertreter Daniel. Wir gratulieren den gerührten Zweitplazierten
Beate Grün mit Rilan, und Mäus Löwer mit Sharif (Pferd) und Oskar (Hund). Dahinter warten die Plazierten aus Birstein vor dem Wei
her aufgestellt



1995 - im Herbst und mit Handicap
In diesem Jahr ist einiges anders. Zunächst findet der Ritt statt im Juni, erst am zweiten Oktoberwochenende statt. Das zweite betrifft die Strecke. Drittens erleidet der Streckenchef und Sportliche Leiter drei Wochen vor dem Ritt eine komplizierte Fußgelenksfraktur! Inge Harbach (ich weiß nicht von wem sie es erfuhr) streut bereits das Gerücht in der Szene der Ritt würde abgesagt. Ich bekomme aber trotzdem alles geregelt; bis hin zur Markierung der neuralgischen Streckenabschnitte auf meinem braven Pferd Ligeira ! Sonst ein wahrer Feuerstuhl - wie lieb sie auf mich Rücksicht nimmt mit dem Handicap werde ich ihr nie vergessen. Zum Ritt erscheine ich auf Krücken - Jenny Clos fährt meinen Patrol, ich ihren Automatik-Audi - das Fußgelenkt fest eingewickelt damit die frischen OP-Naben (rechts und links 15cm lang) nicht anschwellen. Metallplatten halten das Fußgelenk - Null Belastung erlaubt.
Sieben der 21 genannten Reiter sagen in den letzten zwei Tagen ab oder erscheinen nicht - und ich hatte mindestens fünf Interessenten absagen müssen aus Furcht es nicht zu bewältigen, unter anderem dem amtierenden Deutschen Meister Alexander Stadler. Es tut mir leid einem der besten abzusagen.  Nun soviele Absagen - damit ist der Ritt erneut ein Verlustgeschäft. Wenn ich mich richtig zurückerinnere, war auch das Wetter feucht und ungemütlich. Es ist hart, aber der Ritt findet statt und ist gut wie immer !
Trotz oder vielleicht gerade wegen des Reitens heilt die komplizierte Fußgelenksfraktur vollständig, und schneller als alle Ärzte erwartet hatten.




Das Tempo des Rittes ist wegen der neuen und längeren Strecke wieder etwas langsamer. Die Reiter kennen sie noch nicht. Zwei Ponyreiter schaffen als einzige die vollen 96km (in 10:45 Std) : Uschi Spreng Kohler und Hennig Doderer auf dem Dülmener Sonny. Der bekommt auch den Konditionspreis (wir verleihen ihn zum zweiten Mal). Ich erinnere mich besonders deutlich wie Lars Simpelkamp sein Stütchen Ambrah vortrabt auf dem Rückweg, nach 66 km in fast 7 Stunden plus Pausen, am unbeschrankten Bahnübergang bei Wilhelmsdorf auf die Gleise zu, als ein Regionalzug einfährt. Er trabt und trabt, und das Signal vor ihm blinkt blutig-rot, aber Lars sieht nur sein Pferd und den Asphalt vor ihm - bis wir alle aufschreien... Da steht er und 2m vor ihm fährt der Zug ein!


1996 - Das Lokalderby

Mit Tempo 6.7 scheint man die Hintertaunusdistanz "leicht" gewinnen zu können - man muss nur lang genug durchhalten, auch bei schlechtem Wetter, fast elf Stunden, wie die Sieger letztes Jahr. Dieses Jahr beginnt der Ritt auch mit Regen, aber dann klart es auf. Es ist in Mode gekommen die Hintertaunusdistanz als letzte Vorbereitung zur Deutschen Meisterschaft zu reiten, die traditionell zwei Wochen nach unserem Termin, Ende Juni stattfindet. Stefan Zöller hat das schon einmal äußerst erfolgreich vorgemacht! Heuer will es Heinrich Sandrock wissen mit seinem Trakehner. Dazu Harry May und Henning Doderer, die schnellsten Reiter aus dem Taunus, letzterer von beiden überdies ein begnadeter Musiker für die Fete am Lagerfeuer. Alle drei zusammen machen ein Rennen unter sich aus und ziehen das gesamte Tempo des Rittes. Tempo 4.5 - das gabs noch nie auf der Hintertaunusdistanz - zeigt aber, dass die Schwierigkeit der Strecke auch häufig übertrieben wurde, von denen die lieber etwas ruhiger reiten. Und da der Rückweg wie der Hinweg ist, bloss andersherum, werden die Pferden da quasi von allein schneller...
Die Organisation bringen die schnellen Reitger nicht in Verlegenheit, denn insgeheim habe ich so etwas erwartet, meine Freunde vielleicht sogar ein bißchen angestachelt, und die Helfer erwarten die präzis gleichmäßig reitende Spitzengruppe just in time - mit vorbereiteten Listen für Reittempo und Ortsankunftszeiten, mit Excel vorab berechnet.
Die meisten reiten also schneller als früher - aber es gibt auch andere die es ruhig angehen lassen, so wie Alexandra Haas, Ulrike Ripps, Caroline Luley oder Erika Nägele. 20 Reiter in der Wertung, ein tolles Ergebnis! Davon reiten 12 allerdings nicht die volle Strecke. Langsam angegangen, wie Ute Davies, hätten es vielleicht noch mehr über die volle Distanz geschafft, und mehr Kilometer für ihr Nenngeld erritten. Auch Dieter Hannes, schon das zweite Mal bei uns, lässt sich vom Wettkampffieber nicht anstecken und reitet ruhiges Tempo über die volle Distanz. Erfolg!

Lokalderby 

1997
Ich bin in Nöten weil Claudia als Tierärztin absagen muss.
Wieder drei Tage sind ihr zu lang. Wir waren immer ein gutes Team, und sie hat in nicht so guten Jahren, in denen ich finaziell kräftig drauflegte auf ihr Honorar verzichtet. Sie war immer gern bei uns, und genau so eine will ich wieder. Lioba Wagner steht auf der VDD-Liste, noch nicht lange. Ich kenne ihren Namen vom VFD-Trekker-Cup, und sie hat wohl auch von mir gehört, aber wir kennen uns nicht persönlich. Schon beim ersten Telefonat ist sie mir zutiefst sympathisch  Und gleich beim ersten Ritt macht sie einen tollen Job. Ich glaub ich hab ihre Liebe zum Distanzreiten geweckt. Später erkennen auch andere Veranstalter und Leute im VDD ihre Qualität, und sie wird Tierärztin des Deutschen Distanzkaders, fährt mit den Deutschen Team nach Dubai und in die Emirate... Yeah!

So schreibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU (12. Juni 1997):
"Doppelter Reiter-Marathon mit der hessischen Elite
Seelenberg, Magdalenenhausen, Seelenberg: So lauten die markanten Eckpunkte der 97 km langen Reitstrecke, deren Strapazen sich morgen über 20 Starter bei den hessischen Meisterschaften im Distanzreiten stellen werden.
Von Wolfgang Bardong
Usinger Land. Die idyllische Szenerie des Weiltals bildet am Wochenende das adäquate Ambiente zur „6. Hintertaunus-Distanz", deren Startschuß punkt 7 Uhr in die Stille der umliegenden Wälder platzen wird. Der 97 Kilometer lange Distanzritt zwischen Niederreifenberg und Schmitten führt die Reiter zunächst über Seelenberg, Treisberg und Hunoldstal bis nach Wilhelmsdorf. Dort, bei Kilometer 17,5, findet eine erste Pause (30 Minuten) und Kontrolle statt.
Schließlich ist das Distanzreiten der einzige Sport, bei dem die Pferde unter ständiger tierärztlicher Aufsicht stehen. Die Mediziner stellen die Gesundheit des Pferdes klar in den Vordergrund, so daß es mitunter passieren kann, daß die Tiere präventiv aus dem Rennen genommen werden, wobei dies für den Reiter mitunter sehr enttäuschend und für den Laien überhaupt nicht ersichtlich sein kann.
Die Strecke verläuft dann weiter über Dietenhausen, Niederquembach und Laufdorf bis nach Magdalenenhausen vor die Tore Wetzlars, wo eine einstündige Pause eingelegt wird, ehe es den gleichen Kurs auf Waldwegen durch den Weil
münsterer Forst zwischen Solmsbach und Möttbachtal wieder zurückgeht.
Am Start befinden sich u. a. die amtierende Hessenmeisterin Beate Grün, der mehrfache deutsche Titelträger Hakan Dinekli sowie circa 20 weitere Reiter aus dem gesamten süddeutschen Raum.
„Bei dem sonnigen und heißen Wetter wird es für die Pferde bestimmt nicht einfach; erst recht nicht, wenn es die Reiter zu schnell angehen lassen. Ich hoffe, daß die Tierärzte nicht allzuviel zu tun bekommen werden", wünscht sich Frank Mechelhoff, hessischer Regionalbeauftragter des VDD aus Schmitten. Man werde die Menge des Trinkwassers an den Stopps verdoppeln. „Ich rechne", so Mechelhoff weiter, „mit einer Siegerzeit von acht bis achteinhalb Stunden. Es ist eine wunderbare Strecke mit bestem Geläuf. Reiter und Pferd werden sie gewiß genießen!"
Das Distanzreiten ist beileibe keine kurzlebige Modeerscheinung. Bereits zur Jahrhundertwende veranstalteten alte Kavalleristen jene Leistungsvergleiche, um festzustellen, was ein Pferd (prädestiniert sind dabei die Araber) überhaupt zu leisten imstande ist. Heute ist diese Sportart neben Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Voltigieren und Viererzugfahren eine weitere anerkannte leistungssportliche Disziplin der „Deutschen Reiterei".
In Deutschland wird das Distanzreiten durch den VDD (Verein Deutscher Distanzreiter und -Fahrer) betreut, der 1976 gegründet wurde und auf etwa 2000 Mitglieder verweisen kann. Etwa 400 Distanzritte von 25 bis 160 Kilometern Streckenlänge werden Jahr für Jahr ausgerichtet."

http://www.endurance.net/RideCamp/archives/past/9706/0480.html

"VI. HINTERTAUNUS-DISTANZ 14. Jun 97 - 97 KM"
------------------------------------------------------------------------
In the nature park "Taunus-Mountains" northly of the Rhein/Main-Region this weekend we proceed our yearly event. As the starting area is at public land and the parking space is restricted, the number of starters is limited. The ride is very popular so we had to close the entry-list 5 weeks before the ride and many riders couldn't enter. The weather at ride's day was a mixture of sun, clouds and rain. Not too hot and the footing was comfortable. Except for some difficult parts, there is no marking on the trail. The riders were experienced, nobody got lost.
As usual, there was a lot of fun at the party on the campfire (starting on Friday afternoon ending Sunday night). Because our mixed weather experience due to the last years, we setup big tents so the ridecamp was comfortable. The musical entertainment included 3 guitars, vocals and bagpipes. (thanks to Henning, Lioba and Hansi) Also board and beverage was extravagant.
------------------------------------------------------------------------
Results: 30 Entries, 23 Starters, 18 Finished
1. Harry May SHARIF Dt.Reitpony 7:56 Best Condition !
1. Henning Doderer KHANDI AA-Partbr. 7:56
3. Beate Grün RILAN Araber-Partbr. 9:08
3. Jutta Simpelkamp AMBRAH Dt.Reitpony 9:08
5. Dieter Hannes KABALLA Budjonny 9:30
6. Erika Naegele DAGUR Islaender 12:42
6. Uschi Spreng-Kohler LIGEIRA Fjord-Araber 12:42 -- yes, thats MY horse!

These seven riders completed the whole distance (97KM ~ 60 mls). two completed the ride at 80KM, nine at 67KM. The failures were: 3x lameness, 1x regeneration, 1x give up after fall. Two vets proceeded the
vet-control, chief vet was Lioba Wagner, Nassau - excellent as usual. Jutta Simpelkamp and Dieter Hannes are leading the Hessen Regional Championship now.
cheers from old Europe...
 Frank Mechelhoff/ Ride Manager

Ligeira nach 80km Strecke
Wie immer mit viel Oberhals und toller Schweifhaltung: Ligeira, meine Beste, trabt in Richtung Wolfsgarten, bei rund 80km...

Dieses Jahr schaffen es sogar 7 Reiter über die volle Strecke, und 18 kommen insgesamt durch. 5 Ausfälle unterwegs - für unsere Verhältnisse sind das recht viele! Ich bin am meisten froh dass mein Pferd, Ligeira, gesund heimkommt und in der Wertung bleibt, obwohl Uschi viel mehr KM reitet als nötig, anstatt sie einfach laufen zu lassen. Denn Ligeira kennt den Weg genau...Zwei Tage vorher hat sie angerufen dass Nero lahmt und will absagen. Ich sage, wenn Du reiten willst kannst Du mein Pferd haben. Am Start steigt sie mit ihr hoch wie eine Rakete, weil Uschi denkt Ligeira liesse sich mithilfe der Zügel festhalten - ein sehenswerter Anblick! Das ist zwischen den beiden wichtig, damit alles geklärt ist. Hinterher bewundert sie, wie leichtrittig meine Ligeira ist, und will sie am liebsten kaufen...

Kein Thema: Finanzen
Mit all den Starten ist dieses Jahr mein finanzieller Verlust kaum der Rede wert, knapp 180 DM. Also nicht höher wie für eine private Feier - etwas in dieser Art ist der Ritt ja auch für mich, unter anderem.... ich muss nicht mit Rücksicht auf eine Vereinskasse kalkulieren und habe die Sicherheit eines recht gut bezahlten Jobs. Der Ritt soll kein Geld einbringen. Die Ausgaben betragen pro Ritt zwei bis zweieinhalb tausend Mark. Die Tierarztkosten sind dabei beachtlich, aber nicht ruinös: Mein "Chief-Vet" bekommt 450 DM für 2 1/2 Tage vollem Einsatz mit dem Praxiswagen und kompletter Notfallausrüstung - für den Fall der Fälle. Der "Junior-Vet", der "zur Sicherheit" dabei ist, mit eingeschränkter Entscheidungsbefugnis, als "Aufwandsentschädigung" hundertfünfzig Mark -- mal für den Vergleich zu heute... alle Helfer kommen umsonst und aus Spaß an der Sache, niemand erhält Fahrgeld oder sonst etwas, und viele sponsern den Ritt noch zusätzlich, indem sie ihr Bier und Steak aus eigener Tasche zahlen, obwohl sie eigentlich von mir eingeladen sind. Für Getränke und Essen steht in irgendeiner Ecke immer eine offene Kasse herum, und mich wundert regelmäßig, wieso am Ende mehr Geld drin ist, als Getränke und Essen verbraucht wurden. Dabei sind die Preise nur dem Einkaufspreis entsprechend kalkuliert, und Reiter brauchen sowieso nur Getränke zu zahlen - Frühstück und Abendessen sind mit der Startgeldpauschale abgegolten. So ist der Verlust nie so schlimm wie man am Vortag des Rittes fest erwartet, und ein- oder zweimal mache ich gar ein Plus, das die Anschaffung einer zweiten Benzinleuchte finanziert. Für gekaufte Sachpreise ist aber nie genug Geld da, und um kleine Geschäfte als Sponsoren anzusprechen, fehlt mir im Vorfeld der Veranstaltung die Zeit. Pokale möchte ich auf unserem Ritt eigentlich keine vergeben - die gibt's für diejenigen die im Hessenchampionat plaziert waren und den ganzen Sommer erfolgreich geritten sind. So sind unsere schönen Stallplaketten für alle in der Wertung der einzige Ehrenpreis.

Dombachtal

1998 - Wieder eine neue Strecke (90 km)
Nach 3 Jahren auf der "Post-Strecke" nach Magdalenenhausen ist mal wieder Zeit für etwas Neues !
Es soll für die Reiter ja nicht langweilig werden. Damit hoffe ich das "Lokalderby" wieder etwas zu dämpfen. Bei einem Kartenritt sollen ja auch Reiter die die Strecke nicht kennen gute Chancen haben. Als Strecke bietet sich eine Erweiterung der "alten" 66-km-Runde nach Osten, in die Maibacher Schweiz an. Nicht umsonst führte ja auch Jörg Dietz' Wiesentaldistanz einst hier entlang - es ist immer noch "seine Strecke" und ich bespreche das mit ihm - wir haben unseren ersten Stop nun in Wernborn - und er als mein traditioneller Stopleiter am ersten Stop hat früh am Morgen nicht weit zu fahren.
Auch das erste Stück um Treisberg herum mit dem steilen Abstieg ins Weiltal können wir damit gegen ein attraktiveres Streckenstück eintauschen, hinauf auf die Arnoldshainer Höhe, den Taunus-Hauptkamm und dann den Metzgerpfad hinab und ins Anspacher Becken. Am Hessenpark gibt es einen ersten Trot-by, weil es bis zur Frühstückspause in Wernborn doch ein wenig zu weit ist. Der weitere Weg durchs Usatal ist überaus flüssig und schnell zu reiten - schon erprobt als Taunus-Einstieg auf der Spätlesetrophy 1994. Nach der Maibacher Schweiz geht es dann über die Höhe bei Michelbach ins Wiesbachtal - wie auf der "Post"-Strecke - und dann quer herüber ins Steinkertztal. Ein idylisches Tal nach dem anderen! Aus dem Stop 1 der ersten Jahre bei Mönstadt wird der Stop 2. Und dann kommen lange Höhenwege. Damit ist die Strecke genauso schön und logisch wie eh und je. Und abkürzen ist ausgeschlossen.
Organisatorisch wird sie natürlich anspruchsvoller als 1997, da wir mehr Stops zu besetzen haben. Zumal wir auch bloß 14 Helfer sind - bei 20 Startern. Aber wir haben alle dazugelernt. Ich habe nur leider noch nicht einmal mehr Zeit für Fotos, weil ich den Notfallhänger mit auf die Strecke dabeihabe, der auch wieder zum Einsatz kommt - auch ohne Notfall... Und natürlich haben wir auch wieder zwei Tierärzte. Das Wetter ist kühl und wechselhaft. In der Nacht zuvor hat es geregnet und der Boden ist etwas zu weich (zwei Eisenverluste unterwegs, darunter dem führenden Bernhard Dornsiepen der es aber fachgerecht und schnell repariert).

Berhard Dornsiepen, sein Kumpan aus dem Sauerland Frank Meschede, und Wilhelm Karnelka aus dem Vogelsberg legen einen Start-Ziel-Sieg hin, in nicht ungewöhnlich schnellem Tempo, durchaus normal für einen Kartenritt von fitten Leuten und Pferden, und sind dabei viel zu gelassen ein Finish herauszureiten um wirklich zu sehen wer von ihnen der Schnellste ist. Internationale Erfahrung ist eben ein Vorteil. Wir vergeben "BEST CONDITION" nach dem neuen, dem AERC entlehnten Regelwerk, und alle finden den offenen Vergabemodus toll! Natürlich wird sich dieser Aufwand im VDD nicht durchsetzen - nach zwei Jahren ist alles vergessen. Umso wichtiger für uns, daran zu erinnern: Bernhards Nico bekommt auch diesen Preis... Ein toller Bursche von dem man in den nächsten Jahren - international - noch einiges hören wird. Und der noch im Juli 2009,
elf Jahre später, als 18-jähriges Pferd, mit Bernhard BEST CONDITION in Birstein (80km) gewinnt... Meinen Respekt, lieber Reiterkollege Bernhard!
 
Und der große Sportler Stefan Zöller, auch schon das dritte Mal bei uns, bringt seine 22 Jahre alte Leila gesund in die Wertung (60km), und gar nicht mal langsam... darüber freue ich mich am meisten, denn ein paar Jahre zuvor durfte sie einmal bei uns nicht starten -- und ich weiß genau wie man sich als Reiter nach so etwas fühlt, und wie so etwas an einem nagen kann. Sie kann es noch!

Weiltal mit Paddocks

Es war die, bislang, letzte HINTERTAUNUS-DISTANZ.

Viele Freunde die noch an Distanzreiten interessiert waren - außer selbst reiten zu wollen - waren nicht mehr da.
Ohne gute und genug Helfer keine gute Organisation.
Wir waren nun mal kein Verein, und keiner hatte rechte Lust einen zu gründen...
Dazu machte jetzt, nach 7 Jahren, der Naturparksverband erstmals Ärger.
Und der liebe VDD: ich hatte nicht mehr den Eindruck dass unsere Art von Ritten noch erwünscht war, und mußte mir das auch von einem Präsidiumsmitglied direkt anhören...
Freizeitreiter die wir alle waren, wurden langsam aus dem Verein herausgemobbt und hatten nichts mehr zu melden.
Alles ging bloß noch um den, oft auf Kosten der, austauschbar gewordenen, Pferde gehenden "Hochleistungssport".
Dabei wollten wir nicht mitmachen, und waren auch müde geworden uns dagegen anzustemmen. Oder genauer: ich war es, der davon ermüdet war.
Wichtig waren nur noch Kader und internationalen Ritte.
Medaillen gab es zwar immer noch nicht, oder immer weniger (und gibt sie nicht bis heute...)

Aber Schuld daran waren wohl die kleinen, "alternativen" Ritte wie unserer, die nicht gut genug waren... nicht hart genug... nicht genug hartes Geläuf... nicht teuer genug... keine bloßen Kopien der großen Meisterschaften. Die etwas anderes waren, und auch sein wollten.
Das war die Linie. Dafür reisst man sich keine Beine aus....

Aber wie ich zu Anfang sagte: ..ich werde immer noch nach dem Ritt gefragt --
und ich glaube wir alle haben es nicht ganz schlecht gemacht...!

Siegerehrung 1998
Siegerehrung 1998 (mein neues Pferd Natascha liess anscheinend einige zusätzliche Kilo Gewicht zu. Neben ihren Pferden Jens Nahke, Martina Greve und Uschi Spreng-Kohler)



Alle Reiter in der Wertung 1992 - 1998    HINTERTAUNUS - DISTANZ                  

104 Plazierungen, 7613 gerittene KM...

Am häufigsten haben es in der Wertung geschafft:
Beate Grün mit Rilan, 5x    (Herzlichen Glückwunsch, Beate!)
Martina Greve, 4x
Dieter Hannes, 4x
Alexandra Haas mit Sokki, 3x
Erika Nägele mit Dagur, 3x

Henning Doderer, 3x

Ingrid Löwer, 3x
Sharif, 3x
Jelly Bean, 3x


Jahr    KM    Platz    Reiter    Pferd    Rasse    Zeit    Tempo    Bemerkungen

1998    90    1.    Bernhard Dornsiepen    Nico    Deutsches Reitpferd    7:55    5,3    Konditionspreis
1998    90    1.    Franke Meschede    Zico    Deutsches Reitpferd    7:55    5,3   
1998    90    1.    Wilhelm Karnelka    Jazi    AV    7:55    5,3   
1998    90    4.    Martina Greve    Jelly Bean    Welsh-Partbred    8:35    5,7   
1998    90    4.    Jens Nahke    Ganja    Lette    8:35    5,7   
1998    90    4.    Heinz Leipold    Shiva    AV    8:35    5,7   
1998    90    4.    Robert Weiss    Kairos    AV    8:35    5,7   
1998    90    8.    Harrie Hanen    Ixoryon    AV    11:16    7,5   
1998    90    8.    Desiree Hanen    Love over Gold    Achal-Tekk.    11:16    7,5   
1998    78    10.    Alexandra Haas    Sokki    Isländer    11:08    8,6   
1998    60    11.    Beate Grün    Rilan    Pb.-Araber    5:14    5,2   
1998    60    12.    Susanne Zöller    Khamir    AV    6:47    6,8   
1998    60    12.    Stefan Zöller    Leila    Fjord-Araber    6:47    6,8   
1998    60    14.    Caroline Luley    Divus    Reitpony    7:13    7,2   
1998    60    14.    Anja Dittrich    Andros    Haflinger    7:13    7,2   
1998    60    16.    Uschi Spreng-Kohler    Nero    Haflinger    8:24    8,4   
1998    60    16.    Erika Nägele    Dagur    Isländer-Mix    8:24    8,4   

1997    97    1.    Harry May    Sharif    Dt.Reitpony    7:56    4,9    Konditionspreis
1997    97    1.    Henning Doderer    Khandi    AA-Partbred    7:56    4,9   
1997    97    3.    Jutta Simpelkamp    Ambrah    Dt.Reitpony    9:08    5,6   
1997    97    3.    Beate Grün    Rilan    Pb.-Araber    9:08    5,6   
1997    97    5.    Dieter Hannes    Kabala    Budjonny    9:30    5,9   
1997    97    6.    Uschi Spreng-Kohler    Ligeira    Fjord-Araber    12:42    7,9   
1997    97    6.    Erika Nägele    Dagur    Isländer-Mix    12:42    7,9   
1997    80    8.    Thomas Gurtmann    Gypsi    Araber    7:13    5,4   
1997    80    9.    Monika Strauss    Kinjal    AV    8:01    6,0   
1997    67    10.    Heinrich Sandrock    Zamber-Ricardo    Trakehner    5:08    4,6   
1997    67    11.    Christine Seubert    Startmore    XX    5:56    5,3   
1997    67    12.    Biance Kautz    Sibony    Araber     5:59    5,4   
1997    67    13.    Martina Greve    Jelly Bean    Welsh-Partbred    7:01    6,3   
1997    67    13.    Eva Schäfer    Ronja    Oldenburger    7:01    6,3   
1997    67    13.    Gerd Schneidewind    Anton    Appaloosa    7:01    6,3   
1997    67    16.    Andrea Klein    Taboun    AV    7:07    6,4   
1997    67    16.    Jens Nahke    Ganja    Lette    7:07    6,4   
1997    67    18.    Monika Meerkötter    Alice    Fjord    7:57    7,1   

1996    96    1.    Henning Doderer    Khandi    AA-Partbred    7:11    4,5    Konditionspreis
1996    96    1.    Heinrich Sandrock    Zamber-Ricardo    Trakehner    7:11    4,5   
1996    96    1.    Harry May    Sharif    Dt.Reitpony    7:18    4,6   
1996    96    4.    Anette Brammertz    Maira    Warmblut    7:53    4,9   
1996    96    5.    Dieter Hannes    Ofenia    XX    8:27    5,3   
1996    96    6.    Ute Davies    Ladmina    Araber    11:37    7,3   
1996    66    1.    Sabine Wunderlich    Bayana    Shagya    5:19    4,8   
1996    66    1.    Monika Strauss    Kinjal    AV    5:19    4,8   
1996    80    idW.    Beate Grün    Rilan    Pb.-Araber    6:13    4,7   
1996    80    idW.    Klaus Pilzweger    Orpheus    Shagya    6:37    5,0   
1996    80    idW.    Jürgen Socha    Gash    Shagya    9:29    7,1   
1996    66    1.    Claudia Bretthauer    Wanisa    Shagya    5:19    4,8   
1996    66    1.    Barbara Ramspott    Thebola    Traber    5:19    4,8   
1996    66    5.    Martina Greve    Jelly Bean    Welsh-Partbred    6:05    5,5   
1996    66    5.    Thorsten Dehm    Wahiba    Araber    6:05    5,5   
1996    66    7.    Angelika Gockeln    Daghran    AV    6:25    5,8   
1996    66    8.    Alexandra Haas    Sokki    Isländer    7:13    6,6   
1996    66    9.    Ulrike Ripps    Jacqueline    Isl.-Berber    7:32    6,8   
1996    66    9.    Caroline Luley    Divus    Reitpony    7:32    6,8   
1996    66    9.    Erika Nägele    Dagur    Isländer-Mix    7:32    6,8   

1995    96    1.    Henning Doderer    Sonny    Dülmen./Conn.    10:45    6,7    Konditionspreis
1995    80    3.    Nicol Hauck    Mehari    AV    8:23    6,3   
1995    80    4.    Christina Gausch    Diamond Lollyp.    Reitpony    9:10    6,9   
1995    80    5.    Burckhardt Dressler    Adolph    Hesse    9:29    7,1   
1995    66    6.    Lars Simpelkamp    Ambrah    Dt.Reitpony    6:48    6,2   
1995    66    6.    Martina Greve    Wahiba    Araber    6:48    6,2   
1995    66    6.    Achim Feyrer    Sheytan    L.Warmblut    6:48    6,2   
1995    66    9.    Ira Dreßler    Grazie    Partbr.-Araber    7:27    6,8   
1995    66    10.    Ritja Jalkanen-Dreßler    Tallyhoo    Traber    7:50    7,1   

1994    65    1.    Mäus Löwer    Sharif    Dt.Reitpony    6:06    5,6   
1994    65    1.    Beate Grün    Rilan    Partbr.-Araber    6:06    5,6   
1994    65    3.    Marion Endreß    Pfiffer    Pole    6:36    6,1   
1994    65    4.    Dieter Hannes    Ofenia    Hesse    7:06    6,6   
1994    65    4.    Silke A. Maas    Golden Dancer    Connemara    7:06    6,6   
1994    65    4.    Sonja Hölzinger    Larissa II    Hesse    7:06    6,6   
1994    65    7.    Reiner Adam    Navit    Partbr.-Araber    7:33    7,0   
1994    65    8.    Alexandra Haas    Sokki    Isländer    8:01    7,4   
1994    65    8.    Sabine Kegelmann    Comtess    Haflinger    8:01    7,4   
1994    65    10.    Ruth Schildgen    Kaisoon    Araber    8:21    7,7   
1994    65    10.    Ritja Jalkanen-Dreßler    Tallyhoo    Traber    8:21    7,7   
1994    65    10.    Ira Dreßler    Grazie    Partbr.-Araber    8:21    7,7   

1993    69    1.    Monika Fuchs    Cloud Quest.M.    Halbblut    8:06    7,0   
1993    69    2.    Mäus Löwer    Baby    Dt.Wehrmacht    8:16    7,2   
1993    69    2.    Beate Grün    Rilan    Partbr.-Araber    8:16    7,2   
1993    69    2.    Selma Kerimzade    Cheyenne    Warmblut    8:16    7,2   
1993    69    5.    Dieter Hannes    Larissa II    Hesse    8:50    7,7   
1993    69    5.    Roderick Bundels    Rico    Connemara    8:50    7,7   
1993    69    5.    Silke A. Maas    Golden Dancer    Connemara    8:50    7,7   
1993    69    8.    Ina Baader    Czyppa    Tersker    9:04    7,9   
1993    69    8.    Heike Eberhard    Ricco    Hesse    9:04    7,9   

1992    66    1.    Gerhard Kugelstadt-K.    Madai    AV    6:28    5,9   
1992    66    1.    Liane Beck    Rominta    Trakehner    6:28    5,9    Konditionspreis
1992    66    1.    Susanne Zöller    Chief Charmeur    Halbblut    6:28    5,9   
1992    66    1.    Astrid Kneip    Siglavy-B.(Schi)    Shagya    6:28    5,9   
1992    66    5.    Stefan Zöller    Cloud Quest.M.    Halbblut    6:53    6,3   
1992    66    6.    Florian Schmidthüs    Go Lightly    Connemara-AA    7:03    6,4   
1992    66    6.    Mäus Löwer    Maximilian    Fjordi    7:03    6,4   
1992    66    6.    Sarah Müller    Max    Haflinger    7:03    6,4   
1992    66    9.    Klaus Hermann    Conne    Connemara    7:43    7,0   
1992    66    10.    Inge Harbach    Hopfen    Fjord    7:45    7,0   
1992    66    10.    Tanja Köhler    Laila    Fjord    7:45    7,0
1992    66    10.    Petra Stamms    Gaucho    Criollo    7:45    7,0
1992    66    13.    Dr. Fritz Becker    Rih    Araber    7:59    7,3
1992    66    13.    Ingrid Becker    Kasha    Araber    7:59    7,3
1992    66    15.    Dana Nejedly    Taiga    Fjordi    8:27    7,7
1992    66    15.    Selma Kerimzade    Cheyenne    Warmblut    8:27    7,7
1992    66    17.    Gabi Ende    Jasmin    Dt. Reitpony    9:48    8,9
1992    66    17.    Inge Ludwig    Flori    Araber-Fjord    9:48    8,9
1992    66    17.    Hans Martin Lauber    Simbéu    Camargue    9:48    8,9


Alle Ergebnislisten zum Download

1992    1993    1994    1995    1996    1997/(1)  (2)    1998


zurück zu "meinen Pferden"
zurück zur Hauptseite

taunusreiter