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Neu Aug. 2017

Naturnaher Wald
          (Bild Ökologix, CC, Wikipedia)

Nachlese zu unserem Besuch in einem Nationalpark...

URWÄLDER IN DEUTSCHLAND - klingt toll, oder?

Wir ritten zwei Tage im Hainich, wieder mal (ich war zuerst 1990, und noch zweimal später da) und überall sprangen Sie einen an, die Hinweisschilder im neugegründeten Nationalpark mit dem "Urwald". Irgendwie hatte ich das Gefühl: Schöne beeindruckende Laubwälder, die größten Süddeutschlands, aber mit Urwald hat das nichts zu tun. Warum kann man die nicht weiter so bewirtschaften? Wenn sie so schön geworden sind, hat man das in der Vergangenheit doch nicht grundlegend verkehrt gemacht... Jetzt fand ich eine naturkundliche Studie zum Thema, die genau meine Zweifel ausdrückt und fachlich bestätigt:


Was bedeutet das also, "mehr Urwälder" in Deutschland zu fordern? Wieder mehr Natur? Schön wär's..Nix da! Die Natur hat nichts davon, es ist die heute so beliebte Symbolpolitik. Es bedeutet, dass der Staat als Waldeigentümer ohne Not auf Einnahmen aus der Holzvermarktung verzichtet (die Buchenholzpreise steigen seit Jahren kräftig wegen des Kaminholzbedarfs), Forstämter fortan statt für die gewinnbringende Holzvermarktung fürs Nichtstun bezahlt werden, und die kalte Enteignung der letzten echten Waldbauern, die absolut nachhaltig wirtschafteten. Und für Waldbesucher und Erholungssuchenden ein Schilderwald "BETRETEN VERBOTEN". Dafür ein willkommener Geschäftszweig für NABU & Co, die mittlerweile zu den größten Grundeigentümern Deutschlands zählen. Es bedeutet neue Stellen im Verwaltungsapparat, der aus Steuergeldern bezahlt wird, aber die Bürger schikaniert, aussperrt und alles besser weiß. Es ist das schleichende Ende des "Freien Betretungsrecht der Natur zu Erholungszwecken", §14 BWaldG, eins der letzten verbliebenen unter der Ägide Willy Brandts eingeführten Freiheitsrechte. Zu denen auch mal - das ist lange her, in germanischer Zeit - das Recht auf Waldweide gehörte, und das Bade- und Fischrecht in allen Gewässern. Heute finden es viele normal, dass dies alles verpachtet, verscherbelt und privatisiert wird. Trotzdem es in der Fläche immer weniger Menschen in Deutschland gibt, was mit der demographischen Entwicklung auch noch zunehmen wird. Es wird behauptet, immer mehr Menschen würden die Natur "konsumieren", doch damit lügt man uns an. In nur 5 km Entfernung vom nächsten Parkplatz trifft man kaum noch einen Menschen im Wald. Das wäre vor 100 oder 250 Jahren ganz anders gewesen. Wanderwege abseits der Naherholungsgebiete der größten Städte wachsen zu, weil sie nicht mehr nachmarkiert werden und sie niemand mehr benutzt oder freischneidet, sofern sie nicht auf die Schotterpisten der Forstwirtschaft verlegt werden. Fast alle von den Gemeinden angelegten Wanderwege der 1970'er, 1980'er Jahre sind bereits verschwunden. Die
Es wird behauptet, der neue Naturschutz schaffe Arbeitsplätze. Doch anscheinend nur ein paar unterbezahlte Kräfte in einem Nationalparkzentrum und ein Tierpfleger in einem Wildkatzengehege, das so klein ist, dass es vom Tierschutz her eigentlich geschlossen gehört, würde man damit nicht den Kindern die Freude an den Wildkatzen nehmen. Der betreffende Ort nennt sich offiziell sogar "Wildkatzendorf". Wieviele Landwirte und Waldarbeiter in der Region, die ihr Auskommen frei erwirtschafteten und nicht vom Staat abhängig waren, haben ihre Jobs jetzt nicht mehr?
Es ist kein schönes Gefühl, wenn man mit seiner Tochter in einer so wunderbaren und stillen Gegend unterwegs ist, und weiß, wir gehören zu den letzten, die hier noch zu Pferd durchkommen. Wenn sie mal groß ist, wird das alles so zugewachsen sein, dass es keinen Weg und Steg mehr gibt. Oder abgezäunt, vielleicht als riesiges Wolfs- und Bärengehege, nach dem Motto, "Menschen müssen draußen bleiben".
So als würde der Mensch nicht mit zur Natur gehören.
Viele Menschen wissen heutzutage so wenig über Natur, und haben zugleich ein so mieses Umwelt-Gewissen, vielleicht weil sie autofahren, Fleisch oder Lebensmittel vom Discounter essen, oder in Urlaub fliegen, oder auf Kreuzfahrt gehen, dass sie es sogar gut finden, Menschen auszusperren. Traurig eigentlich. Weder haben sie eine Anhnung, das Landschaftspflege eben gerade nicht "Natur Natur sein lassen" ist, noch kommen sie auf den Gedanken, dass sich Natur auch entwickeln kann, wenn Menschen diese behutsam nutzen... es eine wirkliche "Wildnis" in Deutschland auch niemals wieder geben kann, es sei denn, wir 80 Mio. Deutsche verschwänden vom Planeten. Sehen sie uns dann, mit den urtümlichen Pferden, die irgendwo herumstehen und grasen, geht ihnen so etwas wie ein kleines Licht auf, für einen Moment... "Ja, das ist doch umweltfreundlicher Tourismus!". Das hören wir immer wieder.
So weit, bis alle Menschen aus Deutschland verschwunden sind, braucht es gar nicht kommen. Es genügt, die Ausbeuter in die Schranken zu weisen. Diejenigen, die am Naturverbrauch verdienen. Wir alle müssen uns vielleicht zurücknehmen, sparsamere Autos kaufen anstatt immer größere, weniger fliegen, mehr bahnfahren, und, ganz gewiss, CDU/SPD/"Grüne" nicht wiederwählen.
Hut ab vor den Erstellern dieser Studie, denn wer so etwas publiziert, kriegt von staatlichen oder universitären Stellen nie wieder einen Auftrag über einen einzigen Cent. Solche Ehrlichkeit können sich bald nur noch Professoren im Ruhestand leisten. Eine traurige Wissenschaft, die sich über Mittelzuweisung knebeln lässt und unserer "demokratischen" Politik nach dem Mund reden muss.

verboten

Links zum Thema:

Auf dem "Grünen Band" - ein Wanderweg?

http://www.zeit.de/2017/34/fischer-am-schaalsee-naturschutzgebiet-existenzangst/komplettansicht?print

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/naturschutz-fuer-menschen-verboten-11130142.html