taunusreiter TAUNUSREITER
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Neu Juni 2023

RittTagebuch -- Juli 2019 -- Teil 2

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Di, 9. Juli (6. Tag)

Über die Altmühl zum Holzberg Reite ab hier wieder nach Smartphone. Magenverstimmung. Getreideschrot bei Hasenbauern. Abends Wiese an einem Wald (Paddock), ohne Wasser.

Tatzelwurmbrücke mit Pferd

Ich schlafe gut und lange, trinke noch 1 Limo, und nach 5 Tagen Ritt ist mal wieder eine Rasur passend. Für den fast leergefütterten Sack Seniorenmüsli – das einzige Kraftfutter, das am Stall aufzutreiben war - lasse ich 15,- für die Einstellerin zurück, und für Stall und Frühstück – einschließlich mitgebrachte Brötchen, frische Butter und Käse, 30,- und einen freundlichen Eintrag im Gästebuch.
Aufbruch 8:45, und gleich weg von der Donau führen schöne Wege. Da die Akkus nun wieder vollgeladen sind, geht es wieder (und auch für den gesamten Rest des Rittes!) mit Handy-GPS weiter.
Zuerst schöne Wege, dann durch den Forst fest und steinig, aber gepflegt und oft Seitenspur reitbar. Angenehm schattig im Wald. Abstieg zum Altmühltal (geführt) wieder weicher Weg.
Um 10:30 geht es auf der geschwungenen Tatzelwurm Brücke (11,6 km), die teils etwas rutschig ist, über die Altmühl. Natürlich geführt. Khorsheet guckt etwas verzagt. Aber ich hatte schon vorab über die auffällige Brücke recherchiert, und wusste, dass sie mit Pferd begangen werden kann. Auf der anderen Seite liegt Randeck - dahinter steiler Aufstieg zur Fränkischen Alb, ebenfalls geführt. Das Altmühltal, in West-Ost-Richtung verlaufend, ist heute nichts für uns. Wir wollen nordwärts! Schloss Prünn lasse ich links liegen, obwohl es einen kleinen Abstecher vermutlich wert gewesen wäre.
Um 11:15-45 nach 16,6 km die erste Pause im Feld bei Baiersdorf an einem Wiesenweg auf der Hochebene. Das Wetter ist leicht bewölkt, angenehm und weniger warm als in den letzten Tagen.
Ich habe unvorsichtigerweise im letzten Quartier aus der Leitung (Zisternenwasser) getrunken und mir etwas den Magen verdorben, weshalb mir den ganzen Tag über unwohl ist. Beim Pferd sind keine Beschwerden zu merken.
13:00-40 zweite Pause auf einer Kleewiese bei Sündersbühl 26,2 km.
Jetzt etwas kühl im Schatten.
Bodenhof 29,2 km – hier frage ich nach Hafer, und ein junger Mann füllt mir den Sack mit etwas schwer definierbarem, aber grundsätzlich gut aussehendem Getreideschrot, das er sonst seinen Hasen gibt. Ein bisschen davon füttere ich zur Probe, Wasser bekommen wir auch (20 min).
In Rieb komme ich an einem regelrechten Futterhandel vorbei und frage dort nochmal nach Hafer, aber das Lager ist leer. Blicke voll Unverständnis: Hafer ist doch noch ungeerntet? Die Wege sind gut zu reiten, wir umgehen den Hauptort Hemau und die Hauptstraße (Staatsstraße 2660, abgewertete B8) im Westen.
Tangrinteler Hof 34,5km 15:25-50: ich biete Wasser an, aber Khorsheet hat keinen Durst. Ich fülle meine Gerba (3-4l), denn ich will ganz in der Nähe biwakieren. Schon um 16:15 nachmittag sind wir am geplanten Etappenziel, einer Wiese unterhalb des Holzberg, Hauptanhöhe des Gebiets westlich von Hemau, und Ende des ersten Viertels der Streckenplanung, worauf ich mir einen Sherry genehmige. Die Wiese ist schön und mückenfrei, und bietet gutes Kleegras, über das sich sonst sicher auch das Wild sehr freut. Das erste Hirschröhren in diesem Jahr höre ich hier.
Insgesamt 36,2 km.
8:43-16:11, 7:27 Gesamtzeit, Pausen 1:51 Std., Reine Reitzeit 5:36 Std.
Trab 1:15 Std. (13,08 km), Galopp 2:30 min (831 m) -
+710, -510 Hm, 3.4 %.
Ich habe den langen Ritt gestern heute mit einem kürzeren ausgeglichen, und liege nun wieder genau im Plan (gestern etwas vor dem Plan). Noch dazu an einem so schönen Plätzchen, was mich sehr befriedigt
Abends ist es noch sonnig, aber nicht zu warm.
Nachdem sie 3 Std. auf der Wiese freilaufen durfte und sich dabei kaum 20 Meter weit entfernte, baue ich um 19:30 einen großzügigen Gaspaddock – jetzt wird der Jäger hoffentlich nicht mehr kommen. Khorsheet legt sich 1/2 Std. später hin, was ich zum ersten Mal auf dem Ritt beobachte.
Ich habe nur wenig Wasser und teile es mit dem Pferd. Meinem Magen geht es wieder besser, aufs Abendessen verzichte ich trotzdem vorsichtshalber, bin auch nicht hungrig. Khorsheets Appetit ist zum Glück nicht beeinträchtigt. Das Getreideschrot ist etwas spelzig, wird aber trotzdem ohne Mißstimmung und spitze Zähne gefressen. Sie ist ja auch sonst bescheiden und nicht anspruchsvoll.

Fränkische Alb

Mi, 10.Juli (7. Tag)

Fränkische Alb bis Inzenhof – Einige Windräder heute. Bekomme weder Essen noch Futter fürs Pferd. Abends Wiese am Haus (Paddock), Reste Getreideschrot. Bin wieder im Plan, aber lange Etappe.

Morgens hat das Pferd, trotz des reduzierten Wassers am Abend zuvor, keinen Durst, das betaute Gras zu fressen genügte ihr. Wir starten um 7.25 bei bester Sonne.
Das Ziel für den heutigen Marsch lautet, Nordkurs auf der Höhe zwischen Schwarzer Laber (Truppenübungsplatz Hohenfels) und Main-Donau-Kanal halten, und Neumarkt in der Oberpfalz östlich zu umgehen.
Es geht den Holzberg hinab (der auch ein altes Militärgelände ist), zu Fuß, dann angenehme Feldwege wie gestern. Von 9:10-25 erste Pause am Waldrand bei Mollenberg, nach 9,1 km Ritt. Ich musste einen Baum zum Springen freisägen, den Jäger gefällt haben mögen um einen Durchgangsweg zu blockieren. In der Umgebung an mehreren Stellen "Verschönerungen" der Graswege mit Bauschutt...
Am Ortsrand von Batzhausen bitte ich um Wasser fürs Pferd und fülle auch meine Flasche auf. Das Pferd ist fünf Minuten lang Familienereignis.
Pause nach Überquerung der zur Staatsstraße 2660 abgestuften B8, zu der ich mich jetzt länger als einen Tag südlich gehalten habe: schöne Kleewiese mitten im Windradgebiet, 21,3 km, 11:05-35. Khorsheet ist von den Schattenspielen im Feld gänzlich unbeeindruckt. Über gute und flott zu reitende Wege geht’s weiter.
Auf der Schneiderhöhe sind im Wald Wege zugewachsen, brauche heute zum zweiten Mal die Säge. Dritte Pause auf einer Wiese direkt am Wald, oberhalb Lippertshofen nach 30,7 km 12:55-13:30. Wir sind gut vorwärts gekommen bisher.
In Pelchenhofen am Ortsrand getränkt (13:50), danach wieder Windradgebiet im Feld, und Überquerung der A3. Bei Hartenhof alter Straßengasthof an der B299, der aber schon länger geschlossen hat. Ein verspätetes Mittagessen und Gartenplatz fürs Pferd wären schön gewesen. Stattdessenb auf direktem Weg neben der Straße nach Trautmannshofen, meinem heutigen Plan-Etappenort.
Den Ort erreiche ich nach 42 km Ritt bereits um 15:20, und mache am Engeloh meine vierte Pause für heute, bis 16:00. Ein schöne Schafheide mit Aussicht, Tisch und Bank, aber kurzgefressen und etwas zu knapp für Pferde, und Wasser fehlt auch. Ich gehe bzw. reite bei zwei Häusern mit Pferdehaltern in der Nähe vorbei – es ist aber niemand da, so früh am Nachmittag, und so sind es nur 1,5 km unnütze Abzweige. Im Ort bereits die dritte geschlossene Wirtschaft.

Fränkische Alb mit
        Pferd

Ein 5. Mal Pause, 15 Min., am Hang bei Mittersberg. In Eidelberg gibt es moderne Höfe, aber kaum Wiesen und anscheinend auch kein Vieh. Auf einem alten Hof mit innenliegender großer Wiese, wo es zu fragen lohnt, geht niemand an die Türe als ich anklopfe, obwohl ich im Hause Schritte höre. So etwas gibt es auch.
Glück habe ich etwas weiter auf einem alten Hof (17:45), der allein und beinahe idyllisch liegt. Die Landwirtschaft hat man schon aufgegeben und kein Getreide mehr, aber Khorsheet darf auf der Kleewiese vor dem alten Wohnhaus grasen. Sonst ist in der ganzen Umgebung das Gras kurz gemäht und braun verbrannt von der Sonne. Noch etwas vom Getreideschrot von gestern ist übrig. Am Haus gibt es einen Wasserhahn, den ich benutzen darf. Ich liege etwa 4-5 KM vor dem Plan.
7:25-17:45, insgesamt 10:20 Std., abzgl. Pausen 2:14 Std., Reitzeit 8:06 Std., also eine Stunde länger geritten als meine typische „Regelzeit“ von höchstens 7 Stunden.
Trab 1:09 Std. (14,09 km), Galopp 12:22 min (4,01 km).
Mit 48,9 km eine der längsten Etappen der Tour. Trotzdem ist das Pferd nicht angestrengt, die Strecke war gut reitbar und weder steil noch schwierig.
+680, - 740 Hm, 3.1%

Do, 11. Juli (8. Tag)

Oberpfalz und Pegnitz – Schöne Strecke, nachmittags 2. Mal einkaufen, auch Haferflocken fürs Pferd. Abends Wiese an einem Holzstadel (Paddock), etwas Regen.

Aufbruch um 6:55. Der Himmel ist bedeckt, hin und wieder tröpfelt es etwas, aber nach dem Anreiten bleibt es trocken. In Gronatshof sehe ich das erste Mal seit den Almen wieder Kühe auf der Weide! Die bayrischen Bauern halten sie sonst im Stall und karren das Gras zu ihnen mit gigantischen Traktoren und Mäh-/Ladewagen. Jeder Quadratmeter Wiese wird auf diese Art gemäht. Auch Pferde sind meist unsichtbar, wenn es überhaupt welche gibt, was selten vorkommt.
Erste Pause Buchhof. Sehr idyllischer, altertümlicher Hof, scheinbar nicht dauerhaft bewohnt. 7,4 km 8:20-35. Dann schmale Wege im Wald und ein paar Wochenendhäuser. Ein Fußgänger kommt mir entgegen und spricht mich an: "Ein schönes Bild geben Sie ab, und Ihr Pferd! Ich war Vorstand im Kutschenverein. Ist das ein Lippizaner?"  – Nein, eine Vollblutaraberstute, bloß muskulös und gut trainiert!

Tag 8
        Kapellen Ruine Arzlohe

Am Bärenfels komme ich zweimal etwas von der Strecke ab. Landschaftlich ist es heute sehr schön.
Zweite Pause hinter Haldmannsberg 13,8 km 9:50-10:25
In Arzlohe an einem kleinen Bauernhof getränkt, aus dem kleinen Stall grunzen Schweine. Hafer hat der junge Bauer leider nicht.
Heubirg ist eine bekannte Keltenfestung, ein eindrucksvoller, hoher und steiler Ringwall, auf dem wir ein Stück entlangreiten, was aber sehr steinig ist. Mit zentraler Lage oberhalb des dicht besiedelten Pegnitztales, in das ich jetzt, am Ortsrand von Happurg vorbei, hinab führe. Im alten Ort Hohenstadt, westlicher Teil von Hersbruck, will ich die Pegnitz überqueren. Im Gewerbegebiet an der neuen B14 habe ich überdies wieder Stopp zum Einkaufen eingeplant.
Das Einkaufszentrum ist ganz annehmbar auch mit dem Pferd anzureiten, km 24, 3. Pause 12:05-13:05 (Rewe, 33 €). Khorsheet frisst auf dem Parkplatz 2 kg Mohrrüben und fast 2 kg Haferflocken – der Rest wird verkrümelt - zum Amusement einiger Marktbesucher. 4 kg Flocken sacke ich ein, mache also einen wahren Großeinkauf. Durch die Altstadt und den steilen Aufstieg durch frühere Weinberge führe ich. Pferde oder Ponys zu sehen in Klein- und Großviehberg.

Heubirg Happurg

Meine vierte Pause für heute mach ich am Dünenholz 14:05-35, 31,3 km
Um 15:40 erreiche ich einen einzeln liegenden Hof (36,4 km), der für heute mein Plan-Etappenende wäre. Auf dem verarmt wirkenden Hof steht kaum Gras, die Kühe stehen in einem alten, niedrigen Holzstall
– mit großem Ventilator, der bei der heißen Witterung wohl unverzichtbar ist. Einen alten Bauern sehe ich nebenan den letzten Rest vom Gras schneiden, als ich vorüber reite. Ich grüße ihn schweigend mit gezogener Mütze.
In diesem Teil der Fränkischen Alb sind die wenigen Wiesen alle ratzekurz geschnitten. Es stehen andererseits Weizen und Hybridmais bis dicht an die Wald- und Bergränder. In den Stoppelfeldern liegen so viele Steinbrocken, dass man freiwillig auf den harten Wegen reitet. Offenbar braucht es diese riesigen PS-starken Traktoren zum Pflügen hier wirklich. Konventionelle Landwirtschaft, die man hier mit der Brechstange betreibt. Früher kann es hier nur Weide gegeben haben. Ich komme nun wieder in weniger belebtes, biwaktaugliches Gelände.
Zwanzig Minuten später beende ich den Ritt auf dem Weg Richtung Hohenstein an einem geräumigen Holzstadel am Zwerberg bei Treuf, nach heute wieder nur 38,5 km. Es beginnt Nieselregen zu fallen, und ich spanne meinen Regenponcho daneben. Das Pferd hat ein kleines Grasstück, als Kraftfutter die vorhin gekauften Haferflocken.
6:52-16:00, insgesamt 9:08 Std. abzgl. 2:14 Std. Pausen, reine Reitzeit 6:54 Std.
Trab 30:15 min (6,03 km), Galopp 1:45 min (533 m)
+850, -850 Hm, 4.8%

Lagerplatz 4.
        Nacht

Fr, 12. Juli (9. Tag)

Fränkische Alb, Fortsetzung – Schöne Strecke. Nachmittags erster Biergarten seit 9 Tagen. Abends Gasthaus (Lademöglichkeit nach 4 Tagen). Pferd steht in Hausgarten mit Heu und Hafer. Lange Etappe

7:35 Start. Morgens hat der Regen aufgehört.
Ich bin keine 500 Meter geritten, da sehe ich eine noch schönere (offene) Holzhütte mit kleiner Wiese, die sich besser zum Biwak geeignet hätte als mein Stadel letzte Nacht, ohne echten Regenschutz und mit Lage etwas wie auf dem Präsentierteller. Aber wir sind ja trocken geblieben und Khorsheet hatte ganz ordentliches Gras. Es geht oberhalb von Hohenstein vorbei (Skilifte). Am Gemlecken-Felsen etwas veritten, weil der Wald voller Zäune ist.
Heute steht eine lange und bergige Etappe an: Ich bin heute Abend mit Andrea in Plankenfels verabredet, wo sie mir einige Sachen nachbringen will, und Futter auch. Bis dahin ist es ein weiter Weg, aber das war auch so geplant.
8:40-55 erste Pause bei Illafeld 5,5 km
An Illafeld vorbei, dann überqueren wir die A9, die wir ab hier einige Tage zur Rechten haben werden. Von Schirmshöhe bis Spliess (großer Ferien-Erlebnisbauernhof, auch mit Pferden) müssen wir die Straße entlang.
In Reipertsgesee (12,4 km) sehe ich einen Bäckerwagen stehen und eile hin: Käsestückchen gekauft, bei der freundlichen Nachbarin getränkt und Wasserflasche aufgefüllt. Viel bergauf und bergab über die Kuppen der Fränkischen Alb. Ich führe viel. Es geht hauptsächlich durch Wald, und die Wege sind recht gut, aber manchmal etwas verwachsen und nicht immer leicht zu finden.
Stierberg, schöner Ort. Immer entlang der Höhe, und an Leipoldstein und Graisch vorbei. Schon 23,1km, Tragweiser Höhe 11:35-12:05 Pause
Von Sachsendorf und der Höhe von Straßhüll schöne Aussicht zurück. Wir müssen die Höhe verlassen und steil hinab ins Püttlachtal, und der Weg ist weniger schwierig als erwartet und führt durch dunkle malerische Felsgänge. Im Tal lebhafter Campingplatz. Ich bemühe mich nicht, den alten Fußweg von dort nach Weidmannsgesess zu finden (er existiert angeblich noch, sei aber halb zugewachsen) sondern nehme den asphaltierten Fahrweg. Führen tue ich solche Steigungen ja sowieso. Oben am Straßenrand im Ort zur Belohnung ein Biergarten, der erste seit vielen Tagen, und sogar offen! Khorsheet wird ausnahmsweise angebunden, wegen der Straße.  Pause von 13.00-35, 29,8 km. Weißbier, Radler, Wassereimer, 6 €, freundliche Leute.

Biergarten und
        Pferd
An Kleinlesau vorbei, überall gute Wege. Landschaftlich einer der schönsten Reittage bisher. Nach Zauppenberg führe ich einen Kilometer auf Straße. Wieder muss ich ein tiefes Tal hinab, das Allsbachtal. Steiler Abstieg, vorbei an der Ludwigshöhle (Fußweg) und auf der anderen Seite steiler Aufstieg, beides geführt. Oben kleiner Parkplatz und kurz fressen lassen für Fotopause, mit schönem Talpanorama vor Burg Rabenstein.
Über Hannberg und Zeubach steile Wege. Von Zeubach Asphaltweg bergauf geritten. Der Weg führt durch Heide und umgeht Waischenfeld auf der Höhe. Erst harte Wege, dann besser.
41,2 km vor Schafhof letzte Pause auf schattiger Wiese, 15:40-16:10.
Ankunft Plankenfels im Gasthof „Goldenen Lamm“, wo Andrea schon auf mich wartet (der geplant gewesene „Schwarze Ritter“ ist offenbar dauerhaft geschlossen), nach 44,8 km.
7:40-16:52, insgesamt 9:12 Std., Pausen 1:52 Std., reine Reitzeit 7:13 Std.
Trab 57:11 min (12,03 km), Galopp 4:30 min (1,41 km)
+930, - 1070 Hm, 4.5%
Khorsheet kommt in einen kleines Hausgarten nebenan, mit nur wenig Gras, frisst aber den von Andrea mitgebrachten Heusack ganz leer, und etwa 7 kg Hafer mit bestem Appetit. In der Nacht einiger Regen, aber Andrea hat auch an die Regendecke gedacht. Abendessen und Zimmer im Gasthaus sind ganz gut, das Frühstück vorzüglich. Ich klebe abends am Biwaksack die Nähte mit Nachtdichtband ab (9m sind nicht ganz ausreichend), und nähe an den Packtaschen 34 die Halteriemen mit der Ahle nach, von denen einer schon halb lose ist.

Autobahn Bau

Sa, 13.Juli (10. Tag) 

Mainüberquerung – Schöne Strecke. Nachmittags Regen. Abends Reitstall, Pferd steht auf Graspaddock mit Heu und Hafer, ich habe Gästezimmer mit Lademöglichkeit. Abendessen Pizza und Bier.

Irgendwo um Schafhof herum habe ich gestern spätnachmittag mein Solarladegerät verloren. Auch wenn es nicht viel Nutzen gebracht hat, fahre ich mit Andrea noch an eine Stelle ins Gelände, die etwas schwierig war, um nachzuschauen, doch ich finde es nicht. Es muss vorher von der Packtasche runtergefallen sein, vielleicht beim Aufsteigen nach der letzten Pause.
Demzufolge reite ich später als gewöhnlich los, um 9:50. Im Lochautal bis Schönfeld, sehr schön aber bergig. Hier bin ich 1988 schon mit Alex geritten auf unserem Weg ins Fichtelgebirge, damals aber nicht im Tal sondern auf dem Höhenzug. Es nieselt noch hin und wieder, manchmal zeigt sich auch kurz die Sonne.
Pause mit Nachsatteln von Kleinhül 12,3 km 11:50-12:10.
In Sanspareil (Burg Zwernitz) kräftiger Regenschauer. Ich finde keine Scheune zum unterstellen, ziehe unter einer großen Linde den Mantel an. Auf dem Weg nach Schirradorf aber schon wieder aus, da es rasch trocknet und mir warm wird. Schöne Felsen im Trockental. Zimmermannsmäßiger Hütten-Neubau. Autobahn Unterführung.
Einen zweiten Regenschauer warte ich, schon etwas schlauer geworden mit dem wechselhaften Wetter heute, in einer kleinen Maschinenhalle im Feld von Azendorf ab, 22,6 km, 13:55-14:10. Der Regenmantel bleibt dieses Mal angeschnallt.
Wiese bei Zultenberg 25,8 km 14:35-55.
Hinab von der Fränkischen Alb, verlassener Pfad.
Zoppachtal Recht schön, schmaler Steg.
Durch Lopp, Krötennest, Bechtelsreuth – davor hört an einer Stelle der Talweg plötzlich auf -  Wüstenbuchau und Motschenbach. Von 515 hinab auf 285 m Meereshöhe. Am Main, Motschenbachwiese, 34 km, Pause von 16:10-30 mit gutem Futter. Schmaler Blechsteg mit nur einem Geländer, den ich lieber durch den Bach umgehe, trotz dessen hoher Böschungen. Khorsheet macht das routiniert und sicher, inklusive dass sie mich im Bach auf einen Stein absitzen lässt, damit sie das Hochspringen der Uferböschung ohne mich im Sattel machen kann.
Wir überqueren den Main, es ist längst Nachmittag geworden. Wie weit soll ich noch reiten? Bis zum vorausgeplanten Etappenende Oberdornlach ist es noch ziemlich weit, fast 6 km, und bergig. Dort hatte ich mittags bei einem ergoogelten landwirtschaftlichen Betrieb angerufen, aber nur die „Oma“ ans Rohr bekommen. Man hätte nur Schweine und der nächste Betrieb mit Pferden wäre ein paar Kilometer abseits vom Kurs. Also erst bergauf, dann wieder bergab und morgens wieder bergauf? Solche Extraumwege wollte ich eigentlich nicht mehr machen.
In solche Gedanken versunken, sehe ich am Ort einen großen Pferdestall, den ich erst wahrnehme als ich fast schon vorbeigeritten bin. Khorsheet wäre ohne ein Ohr zu rühren vorbeigegangen. Ich führe hin und frage mit ausgesuchter Wanderreiterhöflichkeit um Quartier an, und der Sohn der Stallbesitzerin, die auf Turnier ist, nimmt uns freundlich auf.
36,9 km - 9:51-16:56, insgesamt 7:05, Pausen 1:12 Std, reine Reitzeit 5:53 Std.
1:05 Std. Trab (13,27 km), 0:45 min Galopp (249 m)
+610, -700 Hm, 3.6%
Khorsheet kommt auf einen Paddock mit kaum Gras, aber ich sorge für genügend Heu. Sie frisst nur wenig Hafer, der etwas staubig ist, ca. 2,5 kg, vielleicht auch weil sie gestern so viel davon hatte. Sie wirkt zufrieden und ausgeglichen mit der nahen Pferdegesellschaft und dem sandigen, zum Wälzen einladenden Paddock. Das hatte sie nun schon lange nicht mehr! Ich werde ins Haus eingeladen, verbringe mit dem Gastgeber und einer netten weiblichen Begleitung einen netten Abend und bekomme dann ein, zum Glück „hundefreies“, Gästezimmer zugewiesen.

Einkaufen mit
        Pferd

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