WANDERREITEN - die
andere Krone der Reiterei
Frank
Mechelhoff -Wanderrittführer
VFD
Wanderreiten in
Deuschland.
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zum
Besten Wanderreitpferd von allen...
Teil 1. Das
Wanderreitpferd und dessen Vorbereitung
Teil 3: VORAUSSETZUNGEN BEIM REITER
Charakterliche Voraussetzungen des Reiters lasse
ich hier mal aus; sie sind ganz ähnlich wie oben fürs
Pferd beschrieben und entsprechen im übrigen denen die an
jeden Reiter gestellt werden. Hier sei nur daran erinnert
dass Reiter, Ritter, Chevalier, Kavalier ursprünglich
dasselbe bedeuten. Als Wanderreiter sollten wir uns
bemühen nicht mit "Herrenreitern" verwechselt zu werden,
denn die mag niemand besonders, und das hat gute Gründe.
Körperliche Fitness und Ausdauer
Ein Mindestmaß an körperlicher
Leistungsfähigkeit und Frische ist ganz unverzichtbar, das
nicht bei jedem Reiter, auch solche die sich als
körperlich aktiv bezeichnen, vorhanden ist. Besonders
auffällig ist dies bei Gruppenritten, wo nach einigen
Stunden, längerem Traben oder stärkeren Anstrengungen wie
Fußmärschen sich bei vielen stärkere Ermüdung einstellt,
die auf die Stimmung drückt, oder einen nachlässigen Sitz
zu Pferde zur Folge hat, worunter dieses leidet. Nichts
ist unsportlicher! Ein Wanderreiter muß zu einem strammen
mehrere KM langen Fußmarsch neben seinem Pferd her in der
Lage sein, in voller Ausrüstung, um dieses je nach Bedarf
zu entlasten, selbstverständlich auch bergauf. Keine
allzulangen Pausen dürfen wegen Ermüdung des Menschen
notwendig werden. Dieses muss er/sie mehrere Tage
hintereinander leisten können, selbst wenn die Unterkünfte
bescheiden oder sogar etwas primitiv sein sollten und
keine perfekte Regeneration zulassen. Natürlich gilt dies
auch bei schlechter Witterung, Kälte und Regen!
So zeigt sich dass sehr wenige sportlich untrainierte
Reiter, noch dazu aus einem Bürojob, diese Anforderungen
uneingeschränkt erfüllen können, ohne dass der zum
Ertragen körperlicher Anstrengungen unabdingbare Frohsinn
leidet. Auch Training im Studio muß hierfür nicht fitter
machen. Reduzierung evtl. vorhandenen Übergewichts,
mehrstündiges Reiten (mit längeren Trabreprisen), stramme
Fußmärsche und Ausgleichssport sind zur Erlangung der
notwendigen Fitneß nützlich. Laufen (evtl. mit Pferd an
der Hand) 10km im flachen Gelände, oder 2000m Schwimmen in
1 Std. sind gute Fitneßziele.
ARTEN VON WANDERRITTEN
Was ist überhaupt ein
Wanderritt?, bzw. wann wird aus einem
"gewöhnlichen" Gelände- oder Distanzritt ein Wanderritt?
Darüber gehen die Ansichten auseinander - sogar bei den
Reiterverbänden, die das Thema ohnehin eher
stiefmütterlich behandeln. Die einen bevorzugen mehr die
"breitensportliche" Definition wo so ziemlich alle
längeren Ritte ins Gelände, sogar eintägige, mit diesem
Begriff "geadelt" werden sollen. Die Fraktion der
"echten-ursprünglichen" Wanderreiter will das genaue
Gegenteil: eine gewisse Dauer, Selbständigkeit, ohne
fremde Hilfe, Hänger, Gepäck-Service usw. verwirklicht
sehen. Eine sehr exklusive und honorige Gruppe von
Weitreitern excellenter Horsemanship setzt das Limit gar
bei 1000 Meilen auf einem einzigen Ritt.
Ich sehe das ganze eher pragmatisch. Für mich
ist ein Wanderritt:
- eine mehrtägige Reise zu Pferd, mit
oder ohne Hänger, wobei das Pferd den ganzen Tag läuft,
- der eine gewisse Vorbereitung und
benötigt,
- eine gewisse Unabhängigkeit bringt,
aber auch fordert,
- eine eingehende Ausbildung des
Pferdes abverlangt (die sich von der
"Sportpferdeausbildung", wie sie heute üblicherweise
praktiziert wird, in erheblichem Maß unterscheidet),
- eine spezielle Einstellung vom
Reiter abverlangt,
- und eine besondere, zweckgemäße Ausrüstung erfordert
(Zäumung, Sattel, Gepäck usw.).
Wanderritte können von der Konzeption, den Details und
den Anforderungen her völlig unterschiedlich sein,
unterschiedliche Leute ansprechen und unterschiedliche
Erfahrungen bei den Teilnehmern voraussetzen. Wanderreiten
ist nicht nur etwas für
Sportler, obwohl es eine Art sportlicher
Betätigung für uns Menschen ist. Für die Pferde ist es eine Art der Bewegung -
und zwar eine sehr natürliche, dem Wesen des Pferdes als
Fernwanderwild sehr ähnliche, und deswegen von ihm oft
auch sehr geschätzte. Aber es ist fürs Pferd auch eine
Form von Arbeit, wie sie früher für Pferde üblich war,
heute aber selten geworden ist.
Es können nicht nur junge und fitte Menschen Wanderritte
machen, sondern auch ältere und bequemere, die für
gebotenen Komfort dann eben in die Tasche greifen. Auch
solche mit Leistungsdefiziten und Behinderungen.
Vorausgesetzt die Forderung ans Pferd wird ebenfalls
angepasst!
Ja, natürlich gebührt die Krone der Wanderreiterei den selbständigen
1000-Meilen-Reitern. Das muss so sein und soll auch so bleiben. Meine
weiteste Strecke waren bisher "nur" 600 Meilen am Stück,
und ich bin stolz darauf sie mit gesundem Pferd geleistet
zu haben... Vielleicht
werde ich mal soviel Zeit haben für Training und
Verwirklichung haben, und ein Pferd das hart und fit genug ist
dafür. Bis dahin freue ich mich an meinen kleineren
Wanderritten, über 100 Stück bisher, und hoffe weiter
soviel zu lernen und fitter zu werden, dass die Strecken
immer länger werden. Ich möchte Sie dazu ermutigen genauso
zu verfahren. Wer nicht so weit kommt, sei es aus Gründen
der Fitness, der geringeren Zeit, der weniger harten oder
gesunden Pferde, des Alters, körperlicher Defizite u.ä.,
der macht eben was er kann. Es gibt beim Wanderreiten
keine Leistungsklassen E, A, L, M, S...
Eine sinnvolle Einteilung von Wanderritten ist meiner
Ansicht nach die folgende:
Der Ritt ins Blaue
Man reitet von zuhause oder einem anderen
Startpunkt einfach mit einem bestimmten Ziel los, und wählt
die Etappenorte nach der Länge oder Schwere der
Tagesleistung, der Form von Pferd und Reiter, dem Wetter,
sowie Lust und Laune. Man plant keine Quartiere vor, sondern
fragt am späten Nachmittag oder frühen Abend bei Landwirten,
Grundbesitzern, Pferdehaltern o.ä. bis man Unterkunft
bekommt. Diese Art des Wanderreitens ist am flexibelsten und
pferdefreundlichsten, da man keinen festen Plan einhalten
muß. Ausserdem lernt man am meisten. Dies ist deshalb auch
eine ideale Form für Wanderreitanfänger, jedoch nur noch
solche mit Erfahrung im selbstständigen Reiten, denen
Tagesritte in unbekanntem Gelände nach Karte schon gelingen.
Jedoch ist diese Art von Wanderritt nur für Einzelreiter
oder kleine Gruppen, bis max. 4, geeignet. Größere Gruppen
kann im allgemeinen niemand spontan unterbringen. Dabei ist
zu beachten:
Nichts muss im Leben so intensiv vorbereitet werden wie
die Absicht zu improvisieren. Die Reitstrecken sollten
anhand der Karten (1:25.000 oder 1:50.000) grob oder in
mehreren Varianten vorgeplant und abgemessen sein. Welche
Ortschaften sich zum Etappenziel in bäuerlichen Regionen
wohl eignen kann schon vorab überlegt werden, desgleichen wo
man Futter bekommen, einkaufen kann usw. Fast immer wird von
solchen Plänen aber abgewichen werden müssen. Auch ist es
mir schon passiert, dass bei strömendem Regen in einem und
selbst dem nächsten Dorf kein Quartier zu erhalten war. Da
braucht man ein gesundes Fell! Außerdem wird man damit leben
müssen, dass Stall, Weide, Futter, Übernachtungsort für den
Menschen, Verpflegung usw. sehr unterschiedlich ausfallen,
und manchmal die Erholung nicht so ist, wie sie sein sollte.
Mir ist es auch schon passiert dass in einem ganzen Dorf
kein Hafer oder Gerste aufzutreiben war. Deshalb versuche
ich einen eisernen Vorrat getrennt zu besorgen und
mitzuführen. Dessen Beschaffung ist natürlich zeitaufwendig,
und das zusätzlich getragene Gewicht nicht unerheblich.
Man wird sich vielleicht anfangs wundern dass nicht jeder
Pferdefreund auch Wanderreiter begeistert aufnimmt. Oft
fehlt einfach der Platz für ein weiteres Pferd! Oder
Ponyreiter nehmen keine Großpferdereiter auf, oder
umgekehrt. So etwas gibt es! Am liebsten waren mir immer die
Quartiere bei Bauern, die im Krieg noch mit Pferden zu tun
hatten. Die wußten sofort was ein Pferd nach so einem Marsch
braucht und wunderten sich auch nicht über die
Tagesleistungen. So eine Gastlichkeit, Anteilnahme,
unkomplizierte Hilfe und Pferdeverstand zusammen habe ich
seitdem nur noch in Ausnahmefällen erlebt. Leider sind diese
einmaligen Pferdeleute nun fast alle gestorben und haben ihr
Wissen und ihren Humor mitgenommen.
Außerdem kann man oft feststellen, dass diejenigen, die
selbst nur wenig haben, am ehesten bereit sind etwas
abzugeben und sich ungebetenen Gästen anzunehmen. Für
manchen wird das überraschend kommen. Pferde, die von "irgendwoher"
kommen, und über Nacht eingestallt werden, stellen für den
eigenen Tierbestand ja auch ein gewisses, wenn auch
geringes, Risiko dar, und machen Arbeit und
Unbequemlichkeit, die man sich auch sparen kann. Man braucht
bloß zu antworten, dass man keinen Platz hätte, und
wird damit in den meisten Fällen keineswegs der Lüge
bezichtigt werden können.
Aber die Erfinder der Gastfreundschaft, die alten
Griechen, handelten anders: machten Platz, selbst wenn sie
keinen hatten, und unterschieden "den Fremden" und "den Gast" nicht, sondern bezeichneten ihn
mit dem gleichen Wort (xenos).
Wer im ländlichen Raum Gast ist, sollte wissen wie man sich
als Gast verhält. D.h. im mindesten ehrt man den Gastgeber,
indem man sowenig Umstände als nötig macht und lustige
Geschichten vom Wanderritt erzählt, und ihn, seine Familie,
Freunde, Nachbarn (was ja im ländlichen Raum schnell
zusammenläuft wenn ein unbekanntes Pferd eintrifft) gut
unterhält. Das wirkt sich, außer dass man selbst einen
netten Abend hat, in gleich mehrerer Hinsicht positiv aus,
nämlich dass man weniger zu bezahlen hat (übers Geld wird
erst kurz vor dem Aufbruch geredet), eingeladen wird
wiederzukommen wenn man mal wieder in der Gegend ist, und
auch andere Wanderreiter gern wieder aufgenommen werden.
Der Biwakritt
Weil man in manch abgelegenen Dörfern in
Gasthäusern unter der Woche auch abends nichts zu essen
bekommt und auch nicht immer eingeladen wird, habe ich schon
immer gern 1-2 Mahlzeiten dabeigehabt - Brot, Hartwurst usw.
ohnehin. Oft ist aber auch das Pferd unbefriedigend
untergebracht (z.B. abgefressene Kuhweide voller Fliegen,
stickiger Stall, schlechtes Heu usw.). Als Reiter ist man ja
meist froh, überhaupt etwas gefunden zu haben, kann es
schlecht kritisieren oder gar ablehnen. Auch von gelisteten
Wanderreitstationen wurde mir berichtet, wo die eigenen
Zuchtpferde bis zum Bauch im Grase standen, aber die
Gastpferde kamen nach dem langen Ritte auf einen völlig
abgefressenen Paddock und mussten da die ganze Nacht
herumlaufen und sich ihre Grashalme zusammensuchen.
Da wird sich jeder Wanderreiter ärgern, wenn er die letzte
Pause auf einer kleinen netten Wiese am Waldrand gemacht
hat, die gerade so aussah, als würde sich niemand mehr die
Mühe machen hier zu mähen. Und das Pferd bestimmt auch.
Biwaks unterwegs sind optimal wenn Pferde ohnehin draußen
gehalten werden, weil keine Umstellung notwendig ist. Gras
ist in den jeweiligen Regionen einheitlich. In Gegenden mit
intensiver Landwirtschaft, oder wo jeder Quadratmeter
Grünland eingezäunt ist, sind Biwaks natürlich unmöglich.
Aber in den meisten Mittelgebirgsregionen finden sich
Ödlandstreifen oder ausgelassene enge Talwiesen, deren
Bewirtschaftung sich nicht mehr lohnt, wo man mit 1-4
Pferden über Nacht keine Probleme bekommt, wenn man sich
richtig verhält und keine Spuren zurückläßt. Oder gar eine
bequeme Grillhütte! Diese Art Ritt braucht nicht wesentlich
mehr Gepäck, aber dafür Erfahrung, Ausrüstung und Feingefühl
vom Reiter. Dafür hat man, weil man in der Lage ist
Ortschaften zu meiden, ein ungleich höheres Naturerlebnis,
und kann (auch weil mehr Zeit zum eigentlichen Reiten
verbleibt) häufig beachtliche Tagesleistungen erreichen.
Getreu der oben angesprochenen Regel bezüglich Vorplanung
und Improvisation, sind die Anforderungen an den
Biwak-Ritt in Punkto Planung und Durchführung nicht etwa am
niedrigsten, wie man vielleicht zunächst glauben
könnte, sondern im Gegenteil am höchsten. Mehr zum Biwakritt hier!
Vorgeplante Quartiere
Wie beim Ritt ins Blaue, jedoch mit fest
ausgemachten Quartieren. Heute gibt es eine schon wirklich
unübersichtliche Menge an touristischen Angeboten und Listen
von Privatunterkünften für Wanderreiter. Hier muß man die
Termine vorher ausmachen (die Mitnahme eines Handys
empfiehlt sich hier). Auch als Planungsgrundlage sind solche
Listen hilfreich. Jedoch kann man nicht davon ausgehen dass
in allen landschaftlich schönen Regionen, oder da wo man
gerade konkret hinwill, solche Angebote, oder überhaupt
Quartiere in befriedigender Dichte existieren. Außerdem
verliert man viel Flexibilität, und muß möglicherweise mit
Gewalt versuchen ein Ziel zu erreichen, wenn wie so häufig
etwas dazwischengekommen ist. Solch erzwungene Gewalttouren
sind der ärgste Feind der Pferdegesundheit auf Wanderritten!
Ich halte diese Art des Reitens für Anfänger deshalb wenig
empfehlenswert. Die Angebote auf touristischer Basis werden
aber dem komfortorientierten Reiturlauber, der auf großes
Gepäck verzichtet, und bereit ist für den entsprechenden
Service zu bezahlen, sehr entgegenkommen. Es gibt auch
Angebote Gepäck mit dem Auto zu transportieren u.ä. Unter
diesen Umständen und bester professioneller Stallunterkunft
der Pferde dürften die höchsten denkbaren Tagesleistungen zu
erreichen sein.
Troßbegleitung
Sehr beliebt bei nichtreitenden Lebenspartnern! Auf
diese Weise kann man sein Hobby doch irgendwie zusammen
gestalten. Bietet die Möglichkeit fast alles dabeizuhaben
was nur entfernt benötigt werden könnte, außer dem Stall
selbst - je nach Leidensfähigkeit und logistischem Geschick
des Troßfahrers. Es muß dazugesagt werden, dass bei dieser
Art des Rittes der Troßfahrer eigentlich mehr "Plan" haben
muß als der Reiter, besonders wenn er den oder die Reiter
tagsüber an allen möglichen Punkten treffen und betreuen
will. Wenn dies so weit führt dass Wanderreiter und Pferd
nicht mehr unabhängig unterwegs sind, und es große Probleme
gibt, wenn der Troßfahrer durch Autopanne, Verfahren o.ä.
Zufälligkeiten nicht zur Stelle ist, würde ich dies nicht
mehr als Wanderreiten bezeichnen. Trotzdem mag es seinen
Nutzen haben: Komfort und erfülltes Sicherheitsbedürfnis ist
ja nichts, was man grundsätzlich ablehnen sollte. Trotzdem
sollte man sich immer überlegen, ob es wirklich nötig ist
dass ein Auto quasi nebenherfährt und die Umwelt verpestet
damit geritten werden kann. Ich bin der Überzeugung es ist nicht
nötig. Wenn Reittourismus umweltfreundlich sein
soll, fallen hier die Argumente schwer. Hinzu kommt, dass
logistische Anstrengungen und Unwägbarkeiten keine
entspannte Stimmung aufkommen lassen. Es gibt auch keinen Lerneffekt
zur Beschränkung auf das nötigste, weil auch die
unsinnigsten Dinge im Auto mitgeführt werden können. Größere
reitende Gruppen mit den notwendigen Lagerutensilien, Futter
u.dergl. zu versorgen ist von dieser Kritik
selbstverständlich ausgenommenn – hier genügt 1 Fahrzeug
(etwa Pickup oder großer Stations-Wagen/ Kleintransporter)
für 10 Pferde.
Zumindest erinnert sei noch an die Möglichkeit,
Wanderreiter mit pferdebespannten
Fuhrwerken zu betreuen. Jedoch sind Fahrzeuge mit
den gewünschten Zuladungsmöglichkeiten selten. BRAND hat in
seinem 1985 erschienen Buch über das Wanderreiten
historische Brückenwagen
mit Ladefläche beschrieben und
einmal abgebildet, Vorgänger heutiger allradgetriebender
Pick-Ups. Solche habe ich aber noch nirgends benutzt gesehen
oder auch nur gefunden. Sie hat wohl leider (anders als die
"herrschaftlicheren" Kutschen) kaum jemand erhalten, und
neugebaut werden sie aus naheliegenden Gründen nicht mehr.
Häufiger besitzen Kaltblutfreunde Planwagen mit
Autoreifen, die außer zu Christi Himmelfahrt meist nie
benutzt werden. Jedoch dürften diese Art Fahrzeuge in den
meisten Fällen zu massiv und schwerzügig sein, um Reitern in
hügeligem Gelände zu folgen, selbst wenn, wie Fahrer das
üblicherweise machen, über befestigte Fahrwege und durch
Täler abkürzen. Schon gart nicht kommen alte ungefederte
Leiterwagen in Betracht, mit denen man früher nur vom Ort
aufs Feld hinaus, aber niemals längere Strecken fuhr.

Basislager
Das ist eine von mir geschätzte, entspannende und
pferdefreundliche Form des Wanderritts, und auch für
Anfänger zu empfehlen, sowie für Leute die z.B. aus Alters-
oder Gesundheitsgründen einen gewissen Mindestkomfort
verlangen. Man fährt irgendwo hin, z.B. Wanderreitstützpunkt
oder reittouristischer Punkt, nimmt dort Zimmer und
Pferdeunterkunft, oder schläft im Wohnmobil, Auto oder
Hänger, und erkundet von dort aus in Tages-Rundtouren die
Umgebung. Man hat den Vorteil alles im Camp dabeizuhaben was
man braucht und muß nicht täglich das Auto bewegen. Es gibt
allerdings auch hier die Gefahr das unbekannte Gelände
falsch einzuschätzen und sein Pferd streckenmäßig zu
überfordern. Jedoch ist im Basiscamp die Versorgung
sichergestellt, was bei einem unbekannten noch
anzusteuernden Quartier nicht gegeben sein muß. Außerdem
kann weitgehend auf Gepäck verzichtet werden. Das erlaubt im
Regelfall ganz gute Tagesleistungen, und sportives Reiten
fast wie daheim.
Eine Variante für Freunde des unabhängigen Reitens ist das
Ansteuern von Grillhütten als Basislagern. Die wird man aber
in der Regel, außer in sehr abgelegenen Gebieten, täglich
wechseln müssen. Außerdem sind peinlichst alle Pferdespuren
auszutilgen. Dann kann es aber eine sehr entspannte Art des
Urlaubs mit Pferden sein, bei der man trotzdem sehr flexibel
ist.
Weiter...?
In meinem demnächst erscheinenden Buch!

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